Das Raiffeisen Vorsorgebarometer 2025 zeigt zum achten Mal ein aktuelles Stimmungsbild der Schweizer Bevölkerung in Sachen Altersvorsorge. Im Vergleich zur ersten Erhebung im Jahr 2018 hat sich der Barometerwert von 587 auf 697 von 1’000 möglichen Punkten erhöht.
Der Wert setzt sich aus den drei Indikatoren Engagement, Wissen, Vertrauen sowie ökonomischen Kennzahlen zum Schweizer Vorsorgesystem zusammen. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Barometerwert um 37 Punkte. Die Zunahme ist allerdings ausschliesslich den positiven ökonomischen Kennzahlen der 1. und 2. Säule zu verdanken.
Die Indikatoren Engagement, Wissen und Vertrauen nahmen alle ab und befinden sich auf ähnlichem Niveau wie im Jahr 2023. Der kurzfristige Vertrauensanstieg in die AHV im Vorjahr, mutmasslich ausgelöst durch die 2024 in Kraft getretene Reform AHV 21 und die Debatte rund um die 13. AHV-Rente, ist damit wieder verpufft.
Das geringe Vertrauen in die 1. und 2. Säule ist eng mit dem demografischen Wandel verbunden, denn er ist Haupttreiber der grössten Sorgen der Befragten in Bezug auf ihre Altersvorsorge. Am meisten Sorgen bereiten den Erwerbstätigen mit 36 Prozent weiter sinkende Umwandlungssätze.
35 Prozent sorgen sich, dass die AHV-Renten in Zukunft nicht mehr finanziert werden können, da immer weniger Erwerbstätige für immer mehr Pensionäre aufkommen müssen. Ebenfalls 35 Prozent sorgen sich um die Deckung ihrer Gesundheitskosten im Alter.
«Offenbar ist vielen Versicherten bewusst geworden, dass aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung und aktuell tiefen Zinsen die meisten Vorsorgeeinrichtungen die Umwandlungssätze im Rahmen ihrer Möglichkeiten bereits nach unten angepasst haben. Ohne entsprechende Ausgleichsmassnahmen kommen wir nicht um weiter sinkende Altersrenten herum», sagt Roland Altwegg, Leiter Produkte & Investment Services und Mitglied der Geschäftsleitung von Raiffeisen Schweiz.
Der diesjährige Themenfokus auf die 2. Säule zeigt, dass ein Grossteil der befragten Personen die Funktionsweisen der beruflichen Vorsorge kaum versteht. Zwar sagen über 60 Prozent, dass sie Begriffe wie «jährliche Altersrente» oder «Altersguthaben» verstehen, doch bei technischeren Begriffen nimmt das Verständnis deutlich ab. Nur knapp die Hälfte weiss, was «Umwandlungssatz» bedeutet. Grosse Wissensdefizite hinsichtlich der 2. Säule haben namentlich Teilzeitarbeitende.
Markant ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern: Während 42 Prozent der Männer ihr Guthaben nach eigenen Angaben exakt überblicken, sind es bei den Frauen nur 24 Prozent.
Neben Wissenslücken bestehen auch Irrtümer. Lediglich 38 Prozent der Befragten wissen, dass Pensionskassen die Vorsorgegelder an den Finanzmärkten investieren und der grösste Teil der Altersleistungen aus den Erträgen dieses dritten Beitragszahlers stammt. 29 Prozent sind gar der Ansicht, dies sei nicht der Fall. «Dass gerade die Renditen des dritten Beitragszahlers entscheidend für die Stabilität des Altersvorsorgesystems sind, scheint den wenigsten bewusst zu sein.
Raiffeisen Vorsorgebarometer
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