Arbeitsbezogener Stress kostet die Schweizer Wirtschaft jährlich 6,5 Milliarden Franken. Der Tages-Anzeiger schreibt dazu:
Depressionen und Burn-outs werden für Firmen in der Schweiz zum Problem, denn die Tage, die Angestellte fehlen, kommen sie teuer zu stehen.
Schätzungen zufolge kostet arbeitsbezogener Stress die Schweizer Wirtschaft jährlich rund 6,5 Milliarden Franken. Psychische Krankheiten sind deshalb so teuer, weil sie für deutlich längere Abwesenheiten sorgen als körperliche Krankheiten oder Unfälle.
Immer mehr Schweizer Firmen wollen Gegensteuer geben. ABB Schweiz gilt als Vorreiterin diesbezüglich, psychische Gesundheit ist dort Chefinnensache. Ein eigenes Programm mit diversen Massnahmen zielt zum einen auf Prävention ab, zum anderen auf individuelle Lösungen bei der Wiedereingliederung von Betroffenen. (…)
Eine solche empathische Kultur könnte helfen, sagt Niklas Baer, Arbeitspsychologe bei der Firma Workmed, die sich mit psychischer Gesundheit und der Prävention von Arbeitsproblemen beschäftigt. Doch es sei nicht die Aufgabe von Firmen, zu vermeiden, dass psychische Krankheiten aufträten.
Diese beginnen laut Studien im Schnitt im Alter von 15 Jahren, sagt Baer. «Rund 70 Prozent der Betroffenen bleiben trotzdem ganz normal im Erwerbsleben und bringen im Job gute Leistungen.»
Es sei vielmehr die Aufgabe von Firmen, schnell zu reagieren, wenn jemand sich auffällig verhalte oder sich nicht mehr konzentrieren könne. «Dann ist es wichtig, dass Führungskräfte mit den Betroffenen reden und nach Lösungen suchen, wie man Arbeitszeiten oder Aufgaben vorübergehend anpassen kann.»