Die Berner GLP-Nationalrätin Melanie Mettler hat dem Sonntags-Blick ein Interview zur laufenden BVG-Revision gegeben. Sie verteidigt die geplante Lösung gegen die Referendumsdrohung von Links. Auszüge.
Frau Mettler, die durchschnittliche AHV-Rente beträgt 1800, die durchschnittliche Pensionskassenfente 1700 Franken. Könnten Sie von diesen Beträgen leben?
Melanie Mettler: Ich könnte schon davon leben, aber ich habe auch relativ tiefe Fixkosten. Und das ist ein wichtiger Punkt: 40 Prozent der reichsten Haushalte in der Schweiz sind Rentnerhaushalte, die nach Abzug aller Fixkosten inklusive Steuern und Gesundheitskosten noch 5000 bis 9000 Franken pro Monat zur freien Verfügung haben. Eine grosse Zahl von Rentnerinnen und Rentnern steht also auf der Sonnenseite des Lebens. Durchschnittszahlen sagen wenig über die Realität aus.
Trotzdem nochmals eine solche Zahl: Frauen beziehen im Durchschnitt ein Drittel weniger Rente als Männer. Die Linke sagt, dass die Situation der Frauen durch die geplante BVG-Reform kaum besser würde.
Da widerspreche ich vehement. Die Frauen profitieren enorm von der Auflösung des Reformstaus. Heute gibt es verschiedene Formen der Erwerbstätigkeit, die vom System der zweiten Säule benachteiligt werden. Teilzeitpensen und tiefe Einkommen sind schlecht versichert. Davon sind besonders Frauen betroffen. Die Reform korrigiert diese Fehler grösstenteils. In allen zur Diskussion stehenden Varianten sind Frauen mit der Reform besser versichert als ohne.