Die Jahresrechnung ist für den anerkannten Experten die Basis für den versicherungstechnischen Bericht. Aus diesen beiden Dokumenten kann der Stiftungsrat direkt ersehen, wie es um die finanzielle Lage seiner Stiftung steht und daraus bei Bedarf Massnahmen ableiten. Mit dieser Vorgehensweise soll sichergestellt werden, dass die Vorsorgeeinrichtung ihre Verpflichtungen gegenüber den Destinatären erfüllen kann. Die neuste Ausgabe der Libera Horizonte (Nr. 33) hilft, den Bericht des Experten zu lesen und zu verstehen.
Aktuarielles
Rethinking Retirement Income Strategies
Due to rising life expectancy, many European households may be faced with the prospect of insufficient pension savings to finance their desired level of consumption and lifestyle. In addition, their retirement income options are often constrained by a requirement to purchase an annuity to maintain an appropriate income level until the end of their life.
The report on Rethinking Retirement Income Strategies: How Can We Secure Better Outcomes for Future Retirees, prepared by Professor Maurer and Barbara Somova, shows that this requirement does not give individuals the level of flexibility needed to choose the best solution for managing their accumulated pension savings. By holding a proportion of pension assets in equity early on in retirement, and switching to bond holdings and annuities progressively over time, individuals can expect to achieve significantly higher retirement income, at a comparatively low risk.
The explanation for this result is simple: in an environment where individuals are living longer, the benefits of investment diversification extend well beyond normal retirement age, as diversification creates the kind of upside income potential not found in conventional annuities, while providing downside protection against the higher risks associated with a portfolio that is concentrated on equity holdings.
Rethinking Retirement Income Strategics: How Can We Secure Better Outcomes for Future Retirees? published by the European Fund and Asset Management Association (EFAMA). The authors of this report a Raimond Maurerand Barbara Somova.
NZZ: 20 Prozent weniger Pro-Kopf-Einkommen im Jahr 2050, falls nicht …
In den nächsten vier Jahrzehnten wird die Lebenserwartung der Männer von 79 auf 85 Jahre steigen, jene der Frauen von 84 auf 90 Jahre. Kommen heute vier 20- bis 64-Jährige auf einen Rentner, sind es 2050 nur noch zwei. Wenn das Pro-Kopf-Einkommen beibehalten werden soll, muss also die Erwerbsbeteiligung insbesondere der älteren Bevölkerung erhöht werden. Gelingt dies nicht, sinkt die Kaufkraft der Bevölkerung gemäss einer neuen Studie (Christian Jaag, Christian Keuschnigg, Mirela Keuschnigg: Alterung, Sozialwerke und Institutionen, Universität St. Gallen) um 20 Prozent.
Der 20-prozentige Rückgang der Pro-Kopf-Einkommen könnte laut den Forschern mit dem Rentenalter 68 halbiert werden. Anders ausgedrückt: Wenn die Lebenserwartung um ein Jahr zunimmt, muss der Ruhestand im Durchschnitt um 9,2 Monate hinausgeschoben werden. Arbeiten heute 40 Prozent aller 60- bis 70-Jährigen, müssten es im Jahr 2050 sogar 80 Prozent sein, damit das Wohlstandsniveau gehalten wird. Ohne Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt müssten die Lohnbeiträge für die Sozialversicherung um 8 Prozent angehoben werden, wenn es keine Abstriche bei den Leistungen geben soll.
Tages-Anzeiger: Die wohlhabenden Pensionäre sollen bluten
Die Hälfte der Pensionskassen hat finanzielle Probleme. Nun fordern Experten, dass vermögende Rentner einen Beitrag zur Sanierung leisten: Ihre Renten sollen schrittweise gekürzt werden, meint der Tages-Anzeiger. Der Pensionskassenexperte Olivier Deprez betont, dass eine Sanierung bei Kassen mit einem grossen Rentneranteil alleine mit den gesetzlichen Massnahmen nicht möglich ist. Er fordert darum: «Die Rentner sollten auch einen Beitrag zur Sanierung der Pensionskassen leisten können.»
Philips pension fund sues Hewitt
The trustees of the £2bn (€2.15bn) Philips Electronics UK pension fund have filed a lawsuit against consulting firm Hewitt Associates and one of its former top executives. The £103m claim refers to actuarial services.
Philips told IPE it took Hewitt to court because it finds the consultant made a number of errors in the valuation of certain benefits in connection with its actuarial services provided from 1995 to 2000. According to a spokeswoman the damages for Philips lie between £75m and £103m.
Mercer bei den IPE Awards zum Berater des Jahres gewählt
Mercer wurde bei den „IPE Awards“ zum Vorsorgeberater des Jahres 2008 gewählt. Die Leser der Zeitschrift Investment and Pensions Europe (IPE) wählten Mercer zum Gewinner des Gold-Awards für die beste Beratungsleistung. Der Preis in der Kategorie „Berater“ wurde in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben. Mit der jährlichen Verleihung dieses Preises will IPE in der Verwaltung der Pensionskassen in Europa den Branchenmassstab für exzellente Leistungen setzen.
Hewitt: Vorsorgeeinrichtungen in der aktuellen Finanzkrise
«Die Vermögensverluste haben in den letzten Wochen das finanzielle Gleichgewicht von Vorsorgeeinrichtungen erheblich beeinträchtigt. Die obersten Führungsorgane und Geschäftsleitungen sind deshalb zurzeit aufgefordert, die Auswirkungen der Finanzkrise auf die eigene Pensionskasse zu ermitteln und bei den Beschlussfassungen in den nächsten Wochen zu berücksichtigen», schreibt Hewitt in einer Medienmitteilung.
Hewitt
Futuristischer Beitrag zur Umwandlungssatz-Debatte
Sieben Verschleissstellen hat Aubrey de Grey beim Menschen identifiziert: Vom Zerfall von Zellen bis zur Anhäufung von schädlichem Abfall in ihrem Inneren. Gelingt es, die daraus resultierenden Schäden zu beheben, gibt es laut Aubrey de Grey keinen Grund, warum der Mensch nicht ewig leben sollte. De Greys Vertrauen in den Fortschritt der Wissenschaft ist unerschütterlich: «Die Chance beträgt 50 zu 50, dass wir in 25 Jahren all diese Reparaturmechanismen gleichzeitig beherrschen», sagt er. Gegenüber der BBC hat er einmal erklärt, der erste Mensch, der 1000 Jahre alt werde, sei heute bereits 60.
NZZamSonntag
Erich Peter: Das IKS in der beruflichen Vorsorge
«Art. 728 a Obligationenrecht (OR) – in Kraft seit 1. Januar 2008 – verlangt, dass die Revisionsstelle bei Aktiengesellschaften unter anderem auch die Existenz eines internen Kontrollsystems (IKS) prüft und bestätigt. Diese Bestimmung ist auf Vorsorgeeinrichtungen nicht anwendbar. Entsprechend kann auch der neue Prüfungsstandard (PS) zur Prüfung der Existenz des IKS (PS 890) auf Vorsorgeeinrichtungen nicht unbesehen angewendet werden. Daraus zu schliessen, dass Vorsorgeeinrichtungen deshalb über kein System interner Kontrollen verfügen müssen, wäre hingegen falsch», schreibt Erich Peter, Chef des Amts für Berufliche Vorsorge des Kt. Zürich in einem Beitrag im Treuhänder 09/2008.
Und als Fazit hält er folgerichtig fest, dass sowohl registrierte wie nicht registrierte Vorsorgeeinrichtungen «über ein geeignetes System interner Kontrollen verfügen (müssen), da dies zwingend zu einer sachgemässen Organisation gehört. Die sachgemässe Organisation ist als Teil der rechtmässigen Geschäftsführung von der Revisionsstelle zu prüfen und in der Bestätigung der Rechtmässigkeit der Geschäftsführung enthalten.» Womit offenbar die fehlende gesetzliche Vorschrift wettgemacht wäre.
Beitrag Treuhänder
Treuhänder: ALM-Studien bei Vorsorgeeinrichtungen
Asset und Liability Management (ALM) bei Vorsorgeeinrichtungen ist zurzeit aufgrund der geplanten gesetzlichen Änderungen (Strukturreform) in aller Munde. Der Beitrag im Treuhänder 09/2008 von Ludmila Bertschi, Peter Zanella und Nathalie Munaretto (Watson Wyatt) schafft einen Überblick über die in der Praxis angewandten ALM-Modelle. Zudem wird den Pensions- kassenverantwortlichen eine Checkliste als Instrument zur Überprüfung und Verifizierung von ALM-Studien in die Hand gegeben.
Die drei Autoren verweisen in ihrem Beitrag aber auf damit verbundene Probleme. Sie halten fest: «Die in der Praxis erstellten ALM-Studien variieren stark in Abhängigkeit vom Anlass, der Pensionskasse und dem jeweiligen Anbieter. Eine Verifizierung und Überprüfung einer ALM-Studie ist nur möglich, wenn das verwendete ALM-Modell, die verwendeten Parameter und Grundlagen, sowie die Berechnungsmethode in der Studie offengelegt werden. Es wäre wünschenswert, wenn ein Fachgremium, im Sinne einer Selbstregulierung, verbindliche Vorgaben zur Offenlegung herausgeben würde.»
Treuhänder
Times: "When it doesn’t pay to be old and affluent"
Pension savers who live in wealthy neighbourhoods could lose thousands of pounds of retirement income after a move by one of the country’s biggest insurers. Prudential has joined Norwich Union and Legal & General in calculating annuity rates according to where you live, because people in affluent areas tend to live longer. Advisers say that Prudential has gone a step further than its rivals with potentially bigger cuts to income.
Retirees with a postcode that places them in an affluent area such as Kensington or Wandsworth in west London, Roger-stone near Newport, or Saffron Walden in Essex are likely to see their incomes drop by up to an estimated 5%. According to its figures, a single man of 60 living in Kensington would receive £6,721 a year from a £100,000 fund under the new regime, compared with an annual payment of £7,181 for a man in the same circumstances but living in Dundee and a current rate of £6,881.
Times online
Tribune: Un expert genevois prescrit un remède de cheval
L’an prochain, la rémunération minimale des avoirs vieillesse liés à la part obligatoire de la prévoyance professionnelle subira probablement une baisse. André Reuse, de LPP Gestion SA, propose même sa suppression.
Tribune de Genève: Comment justifier la fin d’une rémunération minimale?
Reuse: Si je recommande la suppression d’un minimum légal, cela ne signifie pas qu’il ne faut pas rémunérer les avoirs vieillesse. Au contraire! En allégeant les contraintes imposées aux gestionnaires d’actifs, leurs performances seront optimisées d’office. Du coup, les rémunérations s’avéreront nettement supérieures à tous les minima légaux. D’autant plus que le 0% renforcera la concurrence entre les assurances. Commercialement elles ne pourront plus se référer à un quelconque minimum légal.
Tribune de Genève
NZZ: Diskussion um Sterbetafeln bei Pensionskassen
Ein Referat von Olivier Deprez an der diesjährigen AWP-Tagung war Anlass zu einem Beitrag in der NZZ über Bedeutung und Konsequenzen der von den Pensionskassen verwendeten Sterbetafeln. Pensionskassen wenden heute die sogenannten Perdiodentafeln, welche die dynamische Entwicklung der Sterblichkeit der Versicherten nicht berücksichtigen. Zur Korrektur werden laufend Rückstellungen vorgenommen, welche aber nur die bereits aufgelaufene Zunahme der Lebenserwartung berücksichtigen. Von einzelnen Experten wird deshalb der Wechsel zu Generationentafeln empfohlen, auch vom Büro Deprez, das im Artikel zitiert wird. Etwas irreführend sind Titel und Lead des Beitrags, welche die Problematik in ein falsches Licht stellen. Die eigentlichen Ausführungen zeigen aber anschaulich die Problematik auf, der sich die Vorsorgeeinrichtungen gegenüber sehen und welche Lösungsmöglichkeiten heute auch aufgrund der zur Verfügung stehenden elektronischen Datenverarbeitung gegeben sind.
Beitrag NZZ
Erich Peter, Lukas Roos: Technische Rückstellungen aus rechtlicher Sicht
Im Beitrag des Treuhänders (Ausgabe 7/8 2008) von Erich Peter und Lukas Roos (Zürcher BVG-Aufsicht) werden die Zulässigkeit technischer Rückstellungen beleuchtet; Grundlagen und Fundstellen werden genannt, und es wird auf Bundesgerichtsentscheide verwiesen. Zudem geben die Autoren Erläuterungen zum Rückstellungsreglement und befassen sich mit der Überprüfung konkreter Rückstellungen im Rahmen einer Teilliquidation.
Unter anderem wird festgehalten: Grundsätzlich dürfen technische Rückstellungen nur für künftige Leistungspflichten vorgesehen werden. Für freiwillige Leistungen sind sie nur dann zulässig, wenn die entsprechenden Leistungen mit einer gewissen Regelmässigkeit erbracht werden. Andere technische Rückstellungen sind nicht zulässig. Im Fall einer Teilliquidation sind bestehende technische Rückstellungen nach Art und Umfang auf ihren Bedarf zu überprüfen. Nicht mehr benötigte Rückstellungen sind aufzulösen. Allenfalls sind zusätzliche Rückstellungen zu bilden, wenn dies aufgrund der veränderten Risikostruktur der Vorsorgeeinrichtung notwendig ist. Solche Rückstellungen bedürfen keiner Grundlage im Rückstellungsreglement.
Beitrag im Treuhänder 7/8 2008
Le Temps: "La fixation du taux minimal du 2e pilier fâche tout le monde"
Premier constat, si le taux minimal retenu est de 2%, il couvrira à peine l’inflation. Il sera en outre de 1,2 point (120 points de base!) inférieur au taux actuel des emprunts à 10 ans de la Confédération, placement réputé sans risque. Quant aux 2,75% offerts cette année, ils ne devraient permettre qu’un maigre rendement réel de 0,25%, car le renchérissement moyen devrait être de 2,5%.
Cette prudence apparaît donc extrême, du moins de prime abord. Parmi les experts en caisse de pension, personne ne remet en effet fondamentalement en cause le fait que les marchés financiers ne permettent en principe pas de donner plus que les taux prévus cette année.
Jacques de Saussure: «Il est plus facile de niveler le rendement par le bas»
Le Temps: Faut-il supprimer le taux minimal?
Jacques de Saussure, associé de Pictet & Cie: Le défaut du système, tel que je le comprends, est que ce taux minimal est valable pour tous et qu’il ne doit pas poser de problème. Si l’Etat impose un minimum, celui-ci ne peut pas être ambitieux et doit tenir compte du fait que certaines caisses peuvent être moins bonnes que la moyenne. Il est plus facile de demander un rendement un peu trop bas plutôt que de risquer de voir un petit pourcentage de caisses devant faire l’objet d’un assainissement. Par conséquent, on nivelle par le bas. Et par là, on induit un comportement peu ambitieux des acteurs. C’est cela qui est un peu dommage.
Réforme totale proposée
«Il faut entièrement revoir le système des retraites», estime Ulrich Grete, qui officiait jusqu’à fin 2007 comme président du Fonds de compensation de l’AVS. Partant du constat que la rente assurance vieillesse moyenne est actuellement de moins de 2000 francs par mois, il remarque que de nombreuses personnes âgées ne disposent aujourd’hui pas du minimum vital, évalué à 3000-3300 francs par mois. Et cela même avec le complément que leur assure le 2e pilier.
Ulrich Grete préconise par conséquent de porter les rentes AVS à 3000 francs au moins, «car le rôle de l’Etat est d’assurer le minimum à ses citoyens», a-t-il expliqué au Temps. Le 2e pilier deviendrait du même coup facultatif.