In Ausgabe 06/09 der Schweizer Personalvorsorge beschäftigen sich Christoph Thüring und Roland Kirchhofer (LCP Libera) mit der Frage nach Lebenserwartung und Pensionierungszeitpunkt. In den vergangenen Jahren hat sich der Trend zu vorzeitiger Pensionierung verstärkt, für die Zukunft sehen die beiden Autoren aufgrund der demographischen Entwicklung jedoch eine Ende dieser “goldenen Zeiten” voraus. Auf gesetzgeberischem Weg wurden in jüngster Vergangenheit diverse Massnahmen ergriffen, um auch eine längere Erwerbstätigkeit zu ermöglichen, aber noch bestehen diverse Hindernisse, nicht zuletzt steuerlicher Natur. Der Artikel zeigt auf, was noch zu unternehmen ist und welche Schritte auch auf Arbeitgeberseite nötig wären.
pwirth
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BSV Ausschreibung: Aufsicht über die berufliche Vorsorge, internationaler Vergleich
Das Forschungsprojekt verfolgt zwei Zielsetzungen: In einer ersten Phase werden die Aufsichtssysteme der beruflichen Vorsorge im Ausland näher beschrieben und Unterschiede resp. Ähnlichkeiten mit dem schweizerischen System aufgezeigt. Gestützt auf die Ergebnisse aus der ersten Phase gilt es, mögliche Reformansätze für die Schweiz vorzuschlagen. Insbesondere sollen die Vor- und Nachteile einer allfälligen Durchführung eines Solvabilitätstests in der beruflichen Vorsorge geprüft werden.
GV der Konferenz der kant. BVG-Aufsichtsbehörden, Prioritätenliste für Unterdeckungsfälle
Die GV der kantonalen BVG- und Stiftungsaufsichtsbehörden fand dieses Jahr in Lausanne statt. Einer Mitteilung von Christina Ruggli, Präsidentin der Konferenz, kann entnommen werden, dass schwergewichtig die Sanierungsmöglichkeiten bei Unterdeckungen sowie die generelle Lage zur finanziellen Situation der Vorsorgeeinrichtungen behandelt wurden. Aus Sicht der Aufsichtsbehörden könne festgehalten werden, dass die bisher eingegangenen Unterlagen im grossen Ganzen den Anforderungen, welche aus Gesetz und Verordnung resultieren, entsprechen. Ein gewisser Verbesserungsbedarf sei feststellbar bei den Aussagen zum Zeithorizont, in welchem die Sanierungsmassnahmen wieder zu einer Volldeckung führen. Dabei sei den Beteiligten zuzubilligen, dass Prognosen aufgrund der instabilen Lage der Finanzmärkte sehr schwierig sind. Die Aufsichtsbehörden befassen sich derzeit mit einer Bestandesaufnahme über die entsprechenden Vorsorgeeinrichtungen und behandeln die eingehenden Fälle gemäss ihrer Prioritätenliste.
Unterdeckungsfälle aus den Vorjahren bzw. Unterdeckungsfälle, deren Deckungsgrad kleiner ist als 90%, erfahren eine Behandlung in erster Priorität; in zweiter Priorität werden Fälle mit einem Deckungsgrad zwischen 90 und 100% behandelt und in einer dritten Priorität diejenigen Fälle, welche eine eingeschränkte Risikofähigkeit aufweisen (Deckungsgrad grösser als 100%, jedoch verminderte Wertschwankungsreserven). Ebenfalls in erster Priorität behandelt werden Fälle, in welchen die hinter der Vorsorgeeinrichtung stehende Firma wirtschaftliche Schwierigkeiten hat oder allenfalls ihre Bilanz deponieren musste.
24heures: Retraites Populaires tire désormais profit de son image de prudence
Elle vit une crise à deux visages. Certes, Retraites Populaires paie la chute des marchés et a vu ses placements baisser de 10,28% en 2008, un résultat «satisfaisant» en comparaison avec le marché, mais la société profite aussi de ces temps difficiles. Grâce à son image qui, en d’autres temps, aurait pu passer pour «pépère» et qui, aujourd’hui, attire. Elle a ainsi encaissé l’an dernier 499,3 millions de francs (+9,1%) de primes. Un record. Et le rythme ne faiblit pas en 2009. «Dans ces périodes difficiles, les gens recherchent davantage de sécurité et sont donc intéressés par nos produits simples et compréhensibles, par notre institution qui véhicule cette image», résume Claude Richard, directeur général de cette mutuelle qui, à défaut de craindre la crise, doit réfléchir à de nouveaux marchés de croissance.
Blick: Beiträge an die defizitäre Pensionskasse
Silvio Bertolami antwortet im Blick einem Leser, der die von seiner Pensionskasse geforderten Sanierungsbeiträge beklagt. Bertolami rechnet ihm vor, dass der Arbeitgeber in diesem Fall 60, die Arbeitnehmer 40% der Beiträge leisten und die Sanierung für die Versicherten günstiger sei als eine Zinsreduktion, welche allein von den Destinatären zu tragen ist.
Wie Gewerkschaften die Pensionskassen sanieren wollen
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund SGB hat an einer Medienkonferenz Vorschläge zur Sanierung der Pensionskassen präsentiert. Colette Nova, geschäftsführende Sekretärin, machte dabei u.a. folgende Vorschläge:
- Paritätische Beteiligung der Arbeitgeber an der Sanierung auch ohne gesetzliche Pflicht. Beteiligung an sog. Nullrunden.
- Verlängerte Sanierungsfristen.
- Bundesgelder für “rentenlastige” Pensionskassen. Gefordert wird die Prüfung einer Entlastung mit Bundesmitteln aufgrund geeigneter Kriterien.
- Bundesgelder bei Teilliquidationen mit Unterdeckung, sofern die Unterdeckung nicht auf riskante Anlagen zurückzuführen ist.
- Ausfinanzierung öffentlich-rechtlicher Kassen durch den Arbeitgeber.
- Ueberarbeitung der Bewertungsregeln für Anlagen. Gleiche Bewertung von Obligationen bei Pensionskassen und Sammelstiftungen von Versicherungen zur Reduktionen der Fluktuationen.
- Finanzierung öffentlich-rechtlicher Pensionskassen. Ablehnung der vom Bundesrat geforderten Ausfinanzierung innerhalb von 40 Jahren.
SGB-Präsident Paul Rechsteiner ergänzte mit folgenden Ausführungen:
- Keine überstürzten Sanierungen.
- Wahrnehmung der Verantwortung durch die Arbeitgeber.
- Sonderlösung für die “nicht allzu zahlreichen” Fälle von Pensionskassen, bei denen ohne externe Hilfe keine Sanierung denkbar ist.
- Wahrnehmung der Leistungsversprechen (Umwandlungssatz, Mindestzins).
- Ueberprüfung des Verhältnisses zwischen erster und zweiter Säule.
SGB, Ausführungen Nova, Ausführungen Rechsteiner
Mitteilungen über die BV Nr. 112
Die Mitteilungen des BSV über die Berufliche Vorsorge Nr. 112 enthalten u.a. eine Stellungnahme über Arbeitgeberzahlungen an eine FZ-Einrichtung sowie drei aktuelle Rechtsfälle.
Carl Helbling: Mindestzins erst im Nachhinein festlegen
Nach den Sommerferien wird wieder das grosse Rätselraten um den BVG-Mindestzins 2010 beginnen, das dann im Spätherbst seinen Abschluss findet, wenn der Bundesrat seinen Entscheid dem gespannten Publikum verkündet. Mit dem Zins verbunden ist eine Prognose, wie die Kapitalmarktrendite sich im kommenden Jahr entwickeln wird. Die Erfahrung zeigt: der Bundesrat ist im Prognostizieren (natürlich) auch nicht besser als die Wirtschaftsinstitute, Hochschulprofessoren und Finanzmarktexperten und der Satz meist weit von den Realitäten entfernt. Besonders eindrücklich so im vergangenen Jahr. Carl Helbling schlägt nun vor, den Zins eher rückwärtsgewandt festzulegen, das heisst, im Oktober den Satz für das laufende Jahr zu fixieren. Das brächte diesen wichtigen Parameter der BV sehr viel näher an die Realität. Allerdings mit dem Problem, dass für alle FZ- und Altersleistungen jeweils bis zum Datum der Fixierung ein zusätzlicher Satz festgelegt werden müsste. Helbling schlägt vor, dafür die Vorjahresgrösse einzusetzen. Damit würde zwar alles ein wenig komplizierter, aber dafür auch realistischer. Erschienen ist der Beitrag mit dem Vorschlag Helblings in der Schweizer Personalvorsorge, Ausgabe 6’09.
WSJ: Hedge Funds Set For Best Start In A Decade
Hedge funds are on course to complete their best start to the year since 1999 in a recovery that has begun to restore investors› faith in them, while other parts of the financial services industry continue to show signs of revival.
Hedge funds made an estimated 9.73% in returns for the year to June 24, according to figures published by data provider Hedge Fund Research. Individual managers, including UK firm Henderson Global Investors, have seen funds rise by more than 60% this year. In the wake of these results, the GBP1.8 billion (EUR2.1 billion) Avon Pension Fund has been advised to stick with its 10% allocation to hedge funds after putting them under review, while the Clwyd Pension Fund said it would keep 5% in funds of hedge funds and is looking for a single manager hedge fund.
Fachmesse in Genf war ein Erfolg
580 Besucherinnen und Besucher, rund 100 mehr als bei der Premiere, nahmen am zweiten Salon PPS teil, der am 10. und 11. Juni im Centre International de Conférences Genève (CICG) statt gefunden hat. Rund 70 Aussteller stellten neue oder bewährte Produkte und Dienstleistungen vor. Das Rahmenprogramm bot spannende Debatten und Referate zu finanziellen und politischen Entwicklungen in der Welt der 2. Säule. Die nächste Fachmesse 2. Säule findet am 5. und 6. Mai 2010 in Zürich statt.
Previs: Resultat für 2008 “relativ gut”
Die Previs Personalvorsorgestiftung schliesst das Geschäftsjahr 2008 mit einem Deckungsgrad von 89.4 % (Vorjahr: 102.2 %) und einer Unterdeckung von CHF 229.1 Mio. Dies bei einer Performance auf dem Anlagevermögen von – 9.3 %. Dieses negative Ergebnis relativiert sich jedoch gemäss Mitteilung der Previs “in Anbetracht der durchschnittlichen Anlagerenditen im Vorsorgeumfeld von über – 13 %”.
Auf Grund der Struktur der Kasse, mit einem Verhältnis von aktiven Versicherten und Rentnern (80 %/20 %) sowie dem tiefen Durchschnittsalter, sind bis auf weiteres keine Sanierungsmassnahmen geplant. Bereits frühzeitig hat der Stiftungsrat per 1.1.2011 sowohl die Erhöhung des reglementarischen Rücktrittsalters von 63 auf 65, als auch die sukzessive Senkung des Umwandlungssatzes im Beitragsprimat von 7.2 % (Alter 63) auf 6.8 % (Alter 65) im Jahr 2017 beschlossen. Mit diesen Massnahmen wird den gesellschaftlichen und demografischen Rahmenbedingungen Rechnung getragen.
Leser-Umfrage: Sanierung der PK-SBB
Sind Sie der Meinung, der Bund soll weitere Mittel in die Kasse der SBB einschiessen, eventuell auch in jene der Ascoop oder denken Sie, genug ist genug? Machen Sie mit an unserer Befragung.
Retirement-Income Systems in OECD Countries
Pension and retirement policies have changed dramatically in recent years, as governments have tried to balance the goals of adequate retirement incomes and the long-term financial sustainability of pension systems in the face of population ageing. Pensions at a Glance 2009 provides a consistent framework for comparing pension policies between countries along with reliable data.
This third edition updates information on key features of pension provision in OECD countries and provides projections of retirement income for today’s workers. It offers an expanded range of indicators, including measures of assets, investment performance, coverage of private pensions, public pension spending, and the demographic context and outlook.
Economist: The end of retirement
Die Zeitschrift Economist behandelt in einer Reihe von Beiträgen das Thema Alterung der Gesellschaft und Altersvorsorge. Die Auswirkungen auf alle Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft sind dramatisch und weithin unterschätzt. Kein Zweifel besteht für die Autoren, dass wir länger arbeiten und die Hoffnung auf allezeit gesicherte und stetig verbesserte Altersleistungen aufgeben müssen.
NZZ: Heikler Balanceakt der Profond-Vorsorgeeinrichtung
Werner Enz schreibt in der NZZ über die Situation der Sammelstiftung Profond u.a.: “Wenn nicht alles täuscht, beschäftigt die Vorsorgeeinrichtung Profond die BVG-Aufsicht des Kantons Zürich aus vielen Gründen. Das Gesetz ruft nach einer Sanierung, wenn die Verpflichtungen einer Kasse zu einem erheblichen Teil nicht mehr gedeckt sind. Profond kam Ende Jahr auf einen Deckungsgrad von 82,4%, und damit ist Sanierungsbedarf sicher gegeben. Dies ist umso mehr der Fall, als der technische Zins (…) mit 4% sehr hoch angesetzt ist. Sorgenfalten muss der Aufseher erst recht bekommen, wenn er die Unterdeckung in absoluten Zahlen (ein negatives Stiftungskapital von 573 Mio. Fr.) und die Aktienquote (von über 50%) ins Kalkül mit einbezieht. Profond ist nicht einfach ein kleiner Player, sondern eine rasch gewachsene Kasse mit stattlichem Vermögen und noch stattlicheren Verbindlichkeiten.
Damit rückt rasch die Frage ins Blickfeld, ob der BVG-Sicherheitsfonds da überhaupt ein tragfähiges Auffangnetz bilden kann. Wegen der begrenzten Ressourcen, die zurzeit im Sicherheitsfonds liegen, ist das eindeutig nicht der Fall. Daraus leitet sich aber ab, dass Vorsorgeeinrichtungen, die durch Unternehmen ohne Eigenkapital geführt werden, eine heisse Sache werden können. Das ist umso mehr der Fall, weil Sammelstiftungen aller Art geradezu zu einer aggressiven Anlagestrategie verführt werden, denn sie zahlen keine risikogerechten Prämien für die Leistungen des BVG-Sicherheitsfonds. Fazit: Profond kann zu einem Systemrisiko werden, weil die Politik versagt hat.”