Die SIBA – Swiss Insurance Brokers Association – hat sich in einer sehr ausführlichen Stellungnahme zur Strukturreform resp. deren Ausführungsbestimmungen geäussert. Der SIBA gehören gemäss eigener Aussage die wichtigsten in der Schweiz tätigen Versicherungsbroker an. Sie hält in ihrer Stellungnahme u.a. fest: “Die berufliche Vorsorge in der Schweiz umfasst gemäss der PK-Statistik 2009 ca. 2’250 firmeneigene Stiftungen und solche von Berufsverbänden sowie ca. 100 Sammel- und Gemeinschafts-Stiftungen. Ein gut funktionierender Wettbewerb unter Letzteren ist für KMU-Betriebe die beste Voraussetzung, um die Konditionen zugunsten der Arbeitgeber und Arbeitnehmende zu optimieren. So sind Prämien und Verwaltungskosten seit 2004 kontinuierlich gesunken. Dazu beigetragen haben viele externe Berater (Pensionskassen-Experten, Versicherungs- und Vorsorgebroker), die sich das Vertrauen der Kunden mit guten Ergebnissen zugunsten der Vorsorgeeinrichtungen verdient haben. Wenn es aber zufolge einer Überregulierung für diese schwieriger bis unmöglich wird, eine korrekte Beratung vorzunehmen oder die Auswahl an Anbietern zur Durchführung der beruflichen Vorsorge kleiner wird, weil die regulatorischen Vorschriften es unattraktiv machen, das Geschäft weiter zu betreiben (jüngstes Beispiel: Der Verkauf des Pensionskassengeschäfts der Nationale Suisse an die Swiss Life per Januar 2011), sind letztlich die Arbeitgeber und Arbeitnehmenden die Verlierer der Strukturreform.
Februar 18, 2011
Swiss Pensions Conference: Über den Gletscher in die Eigernordwand
Die Organisatoren der Swiss Pensions Conference vom 9.3.11 in Rüschlikon umschreiben das Umfeld der BV höchst anschaulich: “Die Pensionskassen-Führung gleicht einer Gletschertour. Gletscher verändern ihre Formen, so dass neue Pfade gefunden werden müssen. Droht der zweiten Säule ein „Wegschmelzen“ oder können die Herausforderungen gemeistert werden?”
Die Swiss Pensions Conference bietet sich an als “neuartiges Forum für langfristige, auf eigenes Risiko tätige institutionelle Anleger wie Pensionskassen, Versicherungen, Anlagestiftungen und ähnliche sowie deren Berater”. Die Swiss CFA Society SCFAS und die Liechtenstein Society of Investment Professionals LSIP als Trägerschaft sind nicht gewinnorientiert.
Die Swiss Pensions Conference richtet sich exklusiv an langfristig orientierte Endinvestoren, die Vermögen ihrer Arbeitgeber verwalten, wie: Anlageverantwortliche von Pensionskassen, Anlagestiftungen und Versicherungen, Geschäftsleiter von Pensionskassen und Anlagestiftungen, Stiftungsräte von Pensionskassen CEOs, CFOs und Personalverantwortliche.
PK Barometer: Ausgabe Januar, Antwort auf Kritiken
Die Jahresergebnisse 2010 des Pensionskassen-Barometers der UBS haben zu einem kritischen Artikel in der NZZ von Michael Ferber geführt. In Frage gestellt wurden die hohen ausgewiesenen Renditen im Bereich Aktien Schweiz, die von vielen Vorsorgeeinrichtungen als unrealistisch bezeichnet wurden.
Die UBS hat jetzt darauf reagiert. In einem Begleitschreiben zu den Resultaten für den Januar 2011 heisst es: “Unsere Dezember-Ausgabe des UBS Pensionskassen-Barometers hat zu vielfältigen Reaktionen seitens Kunden und Medien geführt. Insbesondere wurde die ausgewiesene Rendite in der Anlageklasse "Aktien Schweiz" hinterfragt.
Im UBS Pensionskassen-Barometer berücksichtigen wir Pensionskassen sehr unterschiedlicher Grösse. Bei der Lancierung in 2010 haben wir die Vor- und Nachteile einer kapital- bzw. einer gleichgewichteten Berechnungsmethode abgewogen. Wir haben uns für die gleichgewichtete Methode entschieden, um Verzerrungen durch grosse Vorsorgewerke zu vermeiden und haben dies im Glossar entsprechend vermerkt. Diese Methodik hat jedoch zu einer Verzerrung bei der Rendite der Anlageklasse "Aktien Schweiz" geführt, weil eine beträchtliche Anzahl von kleineren Small/Mid-Cap Portfolios in der Datengrundlage enthalten sind, welche in 2010 eine hohe Rendite erzielten.
Die entstandene Verunsicherung bedauern wir. Um solche Verzerrungen bei den Anlageklassen-Renditen inskünftig zu vermeiden, werden wir diese ab der vorliegenden Ausgabe neu kapitalgewichtet ausweisen und im Glossar entsprechend vermerken. Die übrigen Auswertungen folgen weiterhin der gleichgewichteten Methode, weil hier Rendite- und Risikokennzahlen auf Stufe Pensionskasse verglichen werden und wir weiterhin eine Verzerrung durch grosse Vorsorgeeinrichtung vermeiden wollen.”
Zu den aktuellen Resultaten wird festgestellt, dass die Schweizer Pensionskassen 2011 mit einer Rendite von +0.47% im Januar begonnen haben . Die meisten Anlageklassen haben zu diesem erfreulichen Resultat beigetragen. Im Januar waren die Renditedifferenzen zwischen Pensionskassen unterschiedlicher Grösse verhältnismässig klein. Bemerkenswert ist, dass bei den grossen Pensionskassen die tiefste Rendite immer noch leicht positiv ausfiel.
Schreiben der UBS / Ausgabe 11-01 des PK-Barometers / Artikel NZZ