Die Zahlen der Proparis Vorsorgestiftung des Gewerbeverbands zu den Folgen der BVG-Reform für ihre Versicherten haben im laufenden Abstimmungskampf eine wichtige Rolle gespielt und wurden auch hier mehrfach zitiert. Sie wurden übrigens auch von SGB-Präsident Maillard gern und oft benützt. Die angeblich verringerten Renten aufgrund der Reform beruhen auf einer falschen Interpretation der Zahlen, wie der Geschäftsführer Michael Krähenbühl nun gegenüber SRF betont.
SRF schreibt auf ihrer Website:
MoreFür die Gegner der Vorlage erweisen sich die Proparis-Zahlen als gefundenes Fressen, belegen sie aus Sicht der Gegner doch, wie nachteilig die Reform für die Über-50-Jährigen ist.
Gleichzeitig reibt sich die Pensionskassenwelt seit Wochen die Augen, denn die BVG-Reform sieht für Versicherte über 50 Jahre Zuschüsse vor, um die Renteneinbussen abzufedern. Die Zuschüsse sind zwar von der Höhe des angesparten Alterskapitals abhängig – je kleiner dieses ist, desto höher wären die Zuschüsse.
Aber gerade bei Coiffeusen, Kosmetikerinnen, Floristinnen, Metzgern oder in der Milchwirtschaft sind die Löhne und die Altersguthaben tief – und ihre Zuschüsse würden dementsprechend höher ausfallen.
Experte Tapernoux will auf Anfrage von Radio SRF seine eigenen Berechnungen nicht erklären. Und der Stiftungsrat der Proparis, geleitet vom Ex-Gewerbeverbandsdirektor Hans Ulrich Bigler, hat der Kasse einen Maulkorb verpasst.
Doch der Direktor von Proparis, Michael Krähenbühl, nahm am Mittwoch auf Anfrage von Radio SRF erstmals Stellung: Die Zahlen seien nicht korrekt, beziehungsweise irreführend, gibt Michael Krähenbühl zu. (…)
Der Proparis-Direktor verteidigt sich aber damit, dass die Zahlen nur für den internen Gebrauch gewesen seien und nicht für externe Publikation. Und schon gar nicht mit der Absicht, «dass sie in den Medien durch Dritte, die nicht Partei in unseren Verwaltungsräten sind, für Propaganda missbraucht werden.»