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Swisscanto hat in einer Studie die Renditen kleiner PKs untersucht und ins Verhältnis zu ihren risikotragenden Deckungsgraden (RTDG) gesetzt. Überraschenderweise weisen die kleinen durchschnittlich höhere RTDG auf als die grossen, gleichzeitig gehen sie geringere Anlagerisiken ein. Gemäss Swisscanto verweist dies auf einen ungenutzten Spielraum in den Anlagen und der Performanceerzielung. Die Zahlen beruhen auf den Ergebnissen der Swisscanto Pensionskassen-Studie 2021. Swisscanto schreibt:

Dass kleine Kassen ein geringeres Risiko in Kauf nehmen, zeigt sich in den Anlagestrategien, die grossmehrheitlich für die Renditeschwankungen in den Portfolios der Pensionskassen verantwortlich sind. Bei der Betrachtung der Unterschiede zwischen den Anlagestrategien von grossen und kleinen Kassen im Zeitraum 2008 bis 2020 fällt auf: Die Anlagestrategien der grösseren Kassen sind globaler diversifiziert. Je kleiner die Kasse, desto

  • höher ist der durchschnittliche prozentuale Anteil an Inlandanlagen wie Obligationen in CHF und Aktien Inland;
  • kleiner ist der Anteil des strategischen Fremdwährungs- Engagements;
  • höher ist der strategische Anteil von vergleichsweise defensiven Aktien Inland gegenüber Aktien Ausland.

Grosse Kassen haben sich über den Betrachtungszeitraum stärker dem Wandel der Märkte angepasst. So reduzierten kleine Kassen den Anteil Obligationen in CHF zwar um 27 Prozent, die grössten Kassen jedoch um 44 Prozent, also deutlich stärker. Kleine Kassen erhöhten den Anteil Immobilien Inland in diesem Zeitraum am häufigsten. Sie haben also zwischen defensiven Anlageklassen umgeschichtet. Grosse Kassen (> CHF 1 Mrd. AuM) haben dagegen vermehrt in alternative Anlagen investiert, eine Anlageklasse mit höherem Renditepotenzial.

Im Fazit wird ausgeführt:

In der Gesamtbetrachtung fällt auf, dass kleine Kassen defensiv investieren, obwohl ihre Risikofähigkeit eine offensivere Anlagestrategie zulassen würde. Sie schöpfen ihre Risikofähigkeit nicht aus und passen sich neuen Marktgegebenheiten weniger an. Zudem halten sie sich stärker an die BVV2-Vorgaben.

Die strategischen Vorgaben liegen dabei in der Verantwortung des Stiftungsrats. Dessen Entscheidungen haben nicht nur Einfluss auf die Vorsorgeeinrichtungen und ihre Destinatäre, sondern auch auf den dritten Beitragszahler und nicht zuletzt auf die Politik. Eine hohe Leistungsfähigkeit des dritten Beitragszahlers erleichtert die langfristige Sicherung des Rentenniveaus. Eine weitere Professionalisierung des Risikomanagements könnte sich für die Schweizer Vorsorgelandschaft als Schlüssel erweisen.

  Swisscanto-Studie    NZZ