Katharina Fontana berichtet in der Weltwoche über die Initiative für eine generationengerechte Vorsorge von Josef Bachmann.

Bachmanns Initiative verlangt vereinfacht gesagt drei Dinge: Das Rentenalter wird an die Lebenserwartung gekoppelt, die Höhe der Altersrenten ist an die Rahmenbedingungen wie Demografie und Anlageerträge anzupassen, und die laufenden Renten der Pensionierten können gekürzt werden. Mit dem dritten Punkt hat Bachmann die Aufmerksamkeit auf sicher, denn es handelt sich um einen Tabubruch: Der Vorschlag, einer älteren Person die Rente zu kürzen, wirkt fast schon etwas unanständig. Doch Bachmann findet, dass auch die Pensionierten ihren Beitrag leisten müssten. Der Einwand, dass alte Menschen auf sichere Renten angewiesen seien, sei richtig, aber einseitig. «Auch Berufstätige haben mit Problemen zu kämpfen: Sie werden krank, verlieren den Partner oder den Job oder Ähnliches.»

Zudem gehe es nicht darum, die Rente auf einen Schlag drastisch zu reduzieren – wie das Japan habe tun müssen. Bachmann schwebt eine Regelung vor, wie sie die Pensionskasse seines früheren Arbeitgebers anwendet: eine Grundrente von 90 Prozent ist gesichert, hinzu kommt ein flexibler Bonusteil, der sich nach der Rendite richtet, welche die Pensionskasse erwirtschaftet hat; alle drei Jahre wird der Bonusteil moderat angepasst. Heute dürfen Pensionskassen eine solche Regelung nur für ihre Neurentner einführen, die Leistungen der Altrentner gelten laut einem Bundesgerichtsurteil dagegen als sakrosankt; mit Bachmanns Initiative würde sich das ändern.

  Vorsorge ja – aber fair