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Swiss Life schreibt zu ihrer Studie über die unterschiedliche Rentenhöhe von Frauen und Männern in der 2. Säule:

Frauen erhalten heute im Alter rund ein Drittel weniger Rente als Männer. Der sogenannte Gender Pension Gap nimmt zwar langsam ab, wird jedoch in absehbarer Zeit nicht verschwinden, wie eine umfassende Studie von Swiss Life zeigt. Am grössten ist der Gender Pension Gap bei verheirateten Frauen: Aufgrund der ökonomischen Einheit von Ehepaaren ist diese Differenz aber oft nicht unmittelbar spürbar. Direkt betroffen sind heute vor allem geschiedene Rentnerinnen. Als vorsorgetechnisch besonders tückisch erweist sich der Konkubinatshaushalt für jene Frauen, die sich primär um die Kindererziehung kümmern. Zu einer tieferen Rentendifferenz tragen heute bereits viele KMU mit einer teilzeitfreundlichen Anpassung des Koordinationsabzugs bei.

Die statistisch gemessenen Geschlechterunterschiede müssen – gerade im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die finanzielle Selbstbestimmung im Alter – differenziert betrachtet werden. Der Gender Pension Gap bedeutet nicht in jedem Fall, dass Altersrentnerinnen in ihrem finanziellen Spielraum tatsächlich stärker eingeschränkt sind als männliche Rentner. So ist die Rentendifferenz heute bei verheirateten Paaren mit knapp 50% am grössten. Weil sich mehr als 80% der verheirateten Paare aber als ökonomische Einheit verstehen und das gesamte Haushaltseinkommen zusammenlegen, dürfte der Gender Pension Gap für diese Frauen vielfach kaum spürbar sein.

Die Sicherheit der Ehe im Hinblick auf die Altersvorsorge kann jedoch trügerisch sein. Betrachtet man die heutige Rentnerinnengeneration, hat der Gender Pension Gap besonders für geschiedene Frauen grosse, effektiv spürbare Auswirkungen. 30% aller geschiedenen Rentnerinnen beziehen Ergänzungsleistungen – so viele wie in keinem anderen Zivilstand und deutlich mehr als geschiedene Männer.

Obwohl Frauen im Arbeitsmarkt viel aktiver sind als früher, liegt auch bei heutigen Familien gemäss einer Umfrage von Swiss Life sowohl das tatsächliche (41%) als auch das gewünschte Arbeitspensum der Mütter (48%) immer noch deutlich unter jenem der Väter (90% bzw. 74%). Eine grosse Mehrheit der Eltern lässt beim Pensumsentscheid die Auswirkungen auf ihre Altersvorsorge ausser Acht: Nur 26% der befragten Eltern haben sich schon ernsthaft Gedanken darüber gemacht. Mütter, die sich mit diesem Thema auseinandergesetzt haben, arbeiten im Schnitt zwölf Stellenprozentpunkte mehr als jene, die das bisher nicht getan haben.

Mitteilung Swiss Life /   Download Studie / video  Video