Der Tagesanzeiger berichtet über die Forderung von 166 ETH-Angehörigen, davon 128 Professoren an die Publica, ihre Anlagen aus “klimaschädigenden Unternehmen” abzuziehen.

«Je länger wirksame Massnahmen zur Verhinderung eines katastrophalen Klimawandels und für saubere Energien ausbleiben, desto unvermeidbarer werden später radikale, stabilitätsge­fährdende Notmassnahmen im Weltkrisenmodus», heisst es in einem Schreiben, das dieser ­Zeitung vorliegt. (…)

Die Publica, so ihre Erwartung, solle innert fünf Jahren sämtliche Investitionen aus solchen klimaschädigenden Unternehmen abziehen. Davon ausnehmen soll sie nur jene Unternehmen, die es bis 2023 schaffen, ihren Geschäftsplan mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens in Einklang zu bringen.

Für die 166 Fachleute ist klar: Die Investitionen im fossilen Sektor stellen nicht nur ein grosses ökologisches Risiko dar, sondern auch ein «erhebliches finanzielles». Als Konsequenz aus dem Pariser Klimaabkommen, das 2016 in Kraft getreten ist, werde sich die Entwicklung der Technologie im Sektor der erneuerbaren Energie beschleunigen, der Regulierungsdruck der Regierungen werde steigen, auch werde der Druck aus der Zivil­gesellschaft weiter zunehmen, so die Fachleute im Schreiben.

Aus der ETH gibt es auch kritische Stimmen zum Vorstoss:

Reto Knutti, Professor für Klimaphysik, unterstützt zwar das Anliegen persönlich. Allerdings hält er es für heikel, wenn eine Gruppe von Fachleuten öffentlich auf diese Art Partei ergreife. Die Bevölkerung könne schlecht unterscheiden, ob man als Forscher spreche, der seine Meinung vertrete, oder als Wissenschaftler, der die Position der ETH wiedergebe, oder aber als Privatperson. Das sei problematisch: «Man wird sofort in die linke, grüne Ecke gestellt, mit der Glaubwürdigkeit als Wissenschaftler wird es dann schwierig.»

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