Michael Ferber kommentiert in der NZZ die Resultate der OAK-Erhebung. Er hält fest:

Die Anlageresultate im Jahr 2015 sind für die Schweizer Pensionskassen ein Schuss vor den Bug. Die Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge (OAK BV) geht davon aus, dass die zweite Säule des Altersvorsorgesystems derzeit eine der schwierigsten Phasen ihrer Geschichte durchlebt. Aufgrund der extrem niedrigen bzw. sogar negativen Zinsen und den gleichzeitig schwächelnden Aktienmärkten haben die Schweizer Vorsorgeeinrichtungen 2015 lediglich eine durchschnittliche Nettorendite von 0,8% auf ihre Vermögen erzielt. In der Folge haben sich auch die Deckungsgrade reduziert, wie Vertreter der Behörde an einem Medienanlass am Dienstag mitteilten. An der Erhebung haben 93% der Schweizer Vorsorgeeinrichtungen mit einer Bilanzsumme von 864 Mrd. Fr. teilgenommen. Damit dürfte sie hierzulande die umfassendste und repräsentativste Umfrage sein. (…)

Nicht alle Vorsorgeeinrichtungen haben derweil aus Sicht der OAK BV genügend weitgehende Massnahmen getroffen, um auf diese Situation zu reagieren. Das grösste Risiko der Vorsorgeeinrichtungen stellten die zu hohen Zinsversprechen in den Umwandlungssätzen dar. Der Umwandlungssatz ist der Prozentsatz des in der Vorsorgeeinrichtung angesparten Vermögens, der dem Versicherten nach seiner Pensionierung pro Jahr ausbezahlt wird. Zwei Drittel der Pensionskassen haben in diesem Bereich laut der Behörde hohe bis sehr hohe Risiken. Die Zinsversprechen lägen im Durchschnitt bei 3,25% (Vorjahr: 3,43%). Schweizer Bundesobligationen rentierten hingegen Ende 2015 nur mit –0,1%, mittlerweile sind die Renditen noch weiter gefallen.

  NZZ / Bericht OAK