Der Blick kommentiert die grosse Bedeutung der WEF für den Erwerb privaten Wohneigentums und bezieht sich dabei auf die Umfrage von Raiffeisen.

Wie der neue Bericht der St. Galler Bank zeigt, plündern dafür immer mehr Schweizerinnen und Schweizer ihre Vorsorgekonten. Konkret bedeutet das, dass die sogenannte Wohneigentumsförderung aus der 2. und 3. Säule immer wichtiger wird.

Seit 1990 können sich Schweizer das Geld aus der Säule 3a auszahlen lassen, um ein Haus zu bauen. Bei der Pensionskasse ist das seit 1995 möglich. Die Studie zeigt: Von den Wohneigentümern, die ihr Eigenheim vor dem Jahr 2000 gekauft haben, nutzten lediglich sieben Prozent Gelder aus der Säule 3a. In den Jahren 2000 bis 2010 waren es 19 Prozent. Und seit dem Jahr 2011 ist der Anteil auf 33 Prozent stark gestiegen.

«Viele setzen bei der Finanzierung ihres Wohneigentums auf eine Kombination verschiedener Mittel», ordnet Robert Eberle, Leiter Wohnen und Finanzieren bei Raiffeisen Schweiz, ein. «Mehr als ein Drittel geht dabei ‹all in› und nutzt praktisch alle verfügbaren Finanzierungsquellen.» Exakt gaben 68 Prozent in der Befragung an, dass sie neben den Ersparnissen auf andere Gelder zurückgreifen mussten.

Die Folge: Durch die Plünderung entstehen auf den Vorsorgekonten Löcher. Mit der Rückzahlung der vorbezogenen Gelder setzen sich dabei gemäss Studie die wenigsten auseinander. Von den Wohneigentümern, die Gelder aus der 2. Säule für den Eigenheimkauf eingesetzt haben, plant nur jeder Vierte konkret, die Pensionskasse mit späteren Einzahlungen wieder aufzufüllen.

Das veranlasst Tashi Gumbatshang, Leiter Kompetenzzentrum Vermögens- und Vorsorgeberatung von Raiffeisen Schweiz, zu einer Warnung: «Durch die Vorsorgelücken drohen tiefere Altersleistungen. Das kann den Lebensstandard nach der Pensionierung oder die Tragbarkeit des Eigenheims gefährden.»

  Blick / Studie Raiffeisen