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In einer Studie zur Situation auf dem Markt für Wohnbauten hält Raiffeisen fest:

  • Die zunehmende Komplexität von Projekten und ein enges Regulierungskorsett verderben Privatpersonen die Baulust
  • Mittel- und langfristig sind die Zinsen trotz der Referenzzinssatzerhöhungen im vergangenen Jahr nicht die Treiber der steigenden Mieten
  • Geldmarkthypotheken sind in der Regel die günstigere Finanzierung, sind aber mit mehr Volatilität verbunden
  • Die Kurzzeitvermietung von Wohnungen via Plattformen der Sharing Economy wächst dynamisch – insbesondere in touristischen Bergregionen.

Private verabschieden sich immer mehr aus dem Wohnungsbau. Neben dem Gebot zum verdichteten Bauen, welches die Komplexität von Bauprojekten zusätzlich erhöht, sind auch die Regulierungsflut, der Trend zu grösseren Wohngebäuden und sogar gewisse «Wohlstandsphänomene», wie die Abnahme der handwerklichen Kompetenz, für diese Entwicklung verantwortlich.

So wird noch etwa jede zehnte neue Mietwohnung von privaten Bauherren erstellt. Vor zwanzig Jahren war es noch jede fünfte. Selbst den Bau von Einfamilienhäusern überlassen die Privaten immer mehr professionellen Akteuren. 2008 wurden zwei Drittel der Baugesuche für Einfamilienhäuser von Privaten gestellt, mittlerweile sind es weniger als die Hälfte.

Wie Raiffeisen Economic Research in der Studie festhält, scheint die steigende Komplexität viele private Bauherren abzuschrecken. Dagegen verfügen institutionelle Investoren in der Regel über mehr finanzielle und personelle Ressourcen und können Skaleneffekte und Synergien erzielen.

Weiter zeigt sich, dass Privatpersonen nicht nur weniger als Bauherren auftreten, sondern auch öfter ihre Bestandsrenditeobjekte verkaufen, insbesondere an institutionelle Investoren. So hat sich seit 2017 der Anteil der Mietwohnungen in Privatbesitz von 49 auf 45 Prozent reduziert.

«Lange verlief diese Entwicklung im Verborgenen, denn während der Tiefzinsphase füllten die institutionellen Investoren bereitwillig die Lücke, welche die Privaten hinterliessen. Erst mit dem Zinsanstieg und der schwindenden relativen Attraktivität von Immobilienanlagen drosselten die Institutionellen ihren Appetit, wodurch der bereits seit vielen Jahren ablaufende Rückzug der privaten Bauherren sichtbar wurde», erklärt Fredy Hasenmaile, Chefökonom von Raiffeisen Schweiz.

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  Raiffeisen-Studie