In der Studie zum Thema Pensionierungsentscheidung «Rente oder Kapital?» der Publica wird gezeigt, wie sich die Bezugsarten zum Zeitpunkt der Pensionierung im Laufe der letzten zehn Jahren verändert haben.
Die Studie lässt einen klaren Trend erkennen: Immer mehr Personen entscheiden sich auch bei der PK des Bundes für den vollen oder teilweisen Kapitalbezug. Während 2013 rund 33% der versicherten Personen zumindest einen Teil ihres Altersguthabens als Kapital bezogen haben, waren es 2023 bereits 57%. Besonders auffällig ist der Anstieg derjenigen, die sich für den vollständigen Kapitalbezug entscheiden – ihr Anteil hat sich von 6% auf 20% erhöht.
Als Gründe für den Kapitalbezug werden am häufigsten steuerliche Überlegungen genannt. Über die Hälfte der Befragten gab an, dass steuerliche Überlegungen einen wesentlichen Einfluss auf ihre Entscheidung hatten.
Der Wunsch, das Vermögen flexibler und eigenverantwortlich anzulegen sowie der Bedarf nach finanziellen Mitteln, zum Beispiel für die Rückzahlung einer Hypothek, sind ebenfalls wichtige Faktoren. Ein zu tiefer Umwandlungssatz, der das Verhältnis des Altersguthabens zur Rente bestimmt, wird an vierter Stelle für den Entscheid für einen Kapitalbezug genannt.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die Zufriedenheit mit der eigenen Wahl in allen drei Gruppen (nur Rente, Kombination, nur Kapital) hoch ist. Über 90% würden sich heute nochmals gleich entscheiden.
Die meisten Befragten gaben an, dass sie ihren gewohnten Lebensstandard nach der Pensionierung beibehalten konnten. Besonders hoch ist dieser Anteil mit 88 Prozent bei Versicherten, die das Kapital wählten. Bei einer Kombination aus Kapital und Rente sinkt die Quote auf 83 Prozent, beim ausschliesslichen Bezug als Rente auf 70 Prozent.
Die Motive für die Pensionierungswahl unterscheiden sich zwischen den verschiedenen Bezugsarten deutlich. Auf die offene Frage nach den Beweggründen werden bei reiner Rente häufig Sicherheit, regelmässiges Einkommen und kein Interesse an Geldanlagen genannt.
Bei einer Kombination aus Rente und Kapital spielen Steuern, ein stabiles Einkommen und die Rückzahlung von Hypotheken eine wichtige Rolle. Beim vollständigen Kapitalbezug gewinnen das eigene Anlegen von Geld, die Möglichkeit des frühen Sterbens und der Umwandlungssatz an Bedeutung.
Auf die Frage nach den Gründen für einen Kapitalbezug geben die Befragten am häufigsten Steuern an (56%). Mit deutlichem Abstand folgen die Umsetzung einer eigenen Anlagestrategie, Finanzbedarf nach der Pensionierung (wie z.B. das Rückzahlen einer Hypothek) und der Umwandlungssatz.
Interessanterweise werden Angehörige in allen drei Varianten als Motivation genannt: bei der Rente via Hinterbliebenenleistungen und beim Kapital durch das Erhalten des ungekürzten Kapitals für den Partner und die Kinder.
Studie Publica / Download Studie /
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