WTW schreibt in einer Mitteilung zur Pension Risk-Studie 2023 über die Deckungsgrade der SLI-Unternehmen:

Trotz stark negativen Renditen steigt der durchschnittliche Deckungsgrad der Vorsorgeverpflichtungen gegenüber dem Vorjahr um 7%, weil die Verpflichtungen wegen des Zinsanstiegs stärker sinken als die Planvermögen. Die Entwicklung der Anlagemärkte im ersten Halbjahr 2023 ist bisher positiv. Zu diesen Resultaten kommt die aktuelle Pension Risk Studie von WTW zum Deckungsgrad der SLI-Unternehmen in der Schweiz.

Im Vergleich zum Vorjahr sind 2022 die Vorsorgeverpflichtungen der analysierten SLI-Unternehmen um CHF 47.8 Mrd. gesunken (-23.7%). Im gleichen Zeitraum sank das Planvermögen um CHF 37.6 Mrd. (-18.3%). Der durchschnittliche Deckungsgrad, bei
welchem alle Unternehmen gleichgewichtet werden, stieg deshalb nochmals deutlich von 92% auf 99% (2021 vs. 2022).

Nachdem 2022 ein insgesamt überaus negatives Börsenjahr war, erholen sich die Aktienmärkte im ersten Halbjahr 2023. «Der anfänglich starke Anstieg der Inflation ist nun etwas abgeflacht oder sogar zurückgegangen wegen der Massnahmen der Zentralbanken und die Realwirtschaft erweist sich als robust. Deshalb sehen wir nun eine Gegenbewegung. Allerdings werden noch weitere Zinsschritte erwartet», betont Christian Heiniger, Pensionskassenexperte und Senior Director bei WTW in Zürich.

Zwischen Ende 2022 und Mai 2023 sind die Diskontsätze in der Schweiz wieder um rund 0.25% gesunken. Bei einer typischen Duration der Vorsorgeverpflichtungen von 15 Jahren bewirkt dies eine Zunahme der Verpflichtungen von knapp 4%. Erfolgen weitere Zinsschritte der Nationalbanken werden aber auch die Diskontsätze wieder steigen.

Bisher kann vor allem eine Entlastung der Bilanzen beobachtet werden, weil die Verpflichtungen als Folge der höheren Diskontsätze stark abgenommen haben. Jedoch ist zu erwarten, dass künftig infolge der Inflation auch vermehrt Lohn- und Rentenerhöhungen gewährt und via entsprechende aktuarielle Annahmen in den Bewertungen berücksichtigt werden. Dies dürfte einen Teil der Verpflichtungsabnahme kompensieren. Ebenfalls ist es im neuen Zinsumfeld denkbar geworden, dass die Umwandlungssätze der Vorsorgepläne künftig nicht mehr im selben Ausmass weiter sinken wie in den letzten Jahren, sondern möglicherweise sogar wieder steigen könnten.

Entlastend wirkt weiterhin die in verschiedenen Ländern zu beobachtenden Verlangsamung der Zunahme der Lebenserwartung, belastend die tendenzielle Zunahme des Rentneranteils.

Zur Studie: Die Pension Risk Studie von WTW untersucht die Vorsorgeverpflichtungen sowie die Höhe und Entwicklung des Vorsorgeaufwands der Unternehmen des Swiss Leader Index (SLI). Dieser Index setzt sich aus den 20 SMI-Unternehmen und den neun grössten Werten der 30 SMI Mid Cap Titel zusammen. Der SLI enthält damit die 30 wichtigsten Werte des Schweizer Aktienmarkts und umfasst die führenden börsenkotierten Unternehmen des Landes.

  Mitteilung WTW