Michael Ferber hält in der NZZ fest: 39 Prozent Rendite mit Private Equity, 23 Prozent mit Schweizer Aktien – Pensionskassen profitieren von «Ausnahmejahr» und zahlen hohe Zinsen. Bei der sehr starken Entwicklung der Pensionskassen-Anlageportfolios 2021 wird selbst Vorsorgespezialisten etwas mulmig zumute. Die Kassen sollten sich für weniger gute Zeiten wappnen.

Die starke Performance habe es vielen Pensionskassen nun ermöglicht, ihren aktiven Versicherten die seit Jahren höchsten Zinsen auszuzahlen. «Dies ist auch gerechtfertigt, zumindest für die Kassen, die ihre Hausaufgaben gemacht haben und zu hohe technische Zins- und Umwandlungssätze angepasst haben», sagt [der unabhängige Vorsorgespezialist Daniel Dubach]. Solche Kassen seien dann gewappnet, wenn es an den Börsen einmal weniger gut laufe.

Damit sei in den kommenden Jahren durchaus zu rechnen, erwartet Dubach. «In der langfristigen Sicht war die Performance der Aktien im vergangenen Jahr wohl ein Ausreisser nach oben.» Die Rendite der Pensionskassen 2021 liege sehr deutlich über der längerfristigen, durchschnittlich erwarteten Rendite. Folglich sei zu befürchten, dass man hier etwas vorweggenommen habe.

Tobias Wolf und Philipp Weber von dem Beratungsunternehmen Mercer sehen einen Trend zu langfristig sinkenden Renditen bei Pensionskassen. Eine durchschnittliche mittelgrosse Schweizer Vorsorgeeinrichtung könne in den nächsten Jahren mit einem Schnitt von rund 2,2 Prozent Rendite pro Jahr rechnen. Aus Sicht der beiden Experten dürfte die Anlageklasse Obligationen auch zukünftig negative Renditen bringen, und von den Aktien seien im Schnitt 5 bis 6 Prozent pro Jahr zu erwarten.

  NZZ