pw. In der Basellandschaftlichen Zeitung berichtet Stefan Boss mit offenbar grosser, innerer Zustimmung über den Entscheid der Pensionskasse Basel-Stadt, auf Investitionen in Erdöl, Gas und Kohle zu verzichten. Dass die im Kanton stark forcierte Fernwärme auf Gas angewiesen ist, findet keine Erwähnung. Boss lobt hingegen:

Noch vor vier Jahren hatte sich die baselstädtische Pensionskasse dagegen gesträubt. Im Frühling dieses Jahres hat der Verwaltungsrat nun aber entschieden, sämtliche Anteile an fossilen Energieunternehmen zu verkaufen, wie Recherchen dieser Zeitung ergeben. Damit mausert sich die PKBS, welche das Staatspersonal von Lehrerinnen bis zu Buschauffeuren versichert, zu einer der klimafreundlichsten Pensionskassen der Schweiz. (…)

Beim Entscheid dürfte der politische Druck eine erhebliche Rolle gespielt haben. Ein Anzug der Grünen-Grossrätin Nora Bertschi hatte die Vorsorgeeinrichtung vor vier Jahren zu einem Rückzug aus fossilen Investitionen aufgefordert. Laut einer Studie des Bundesamts für Umwelt von 2015 tragen die Pensionskassen durch ihre Investitionen erheblich zur Klimaerhitzung bei. Jeder und jede Versicherte finanziert durch seine Pensionskasse nochmals so viele Treibhausgasemissionen, wie er im Inland (über Verkehr, Heizung und Industrie) verursacht. (…)

Noch schlechter [als die Basellandschaftliche PK] schneiden in dem Rating der Klimaallianz die privaten Vorsorge-Einrichtungen von Novartis und Roche ab, bei ihnen ist die Ampel tiefrot.Roche schreibt auf Anfrage, ihre Pensionskasse habe 2020 an den freiwilligen Klimatests des Bundes teilgenommen, ihre Klimarisiken seien geringer als die der andern Studienteilnehmer. Und Novartis schreibt, sie wolle die Emissionen ihres Portfolios bis 2030 um 50 Prozent reduzieren und verstärkt in «grüne Technologien» investieren. Erste kleine Schritte scheinen also gemacht; bis zu einer umfassenden Verantwortung für Klimaschutz ist es aber noch weit. Zudem fehlt es bei vielen Kassen von privaten Unternehmen an Transparenz.

Wir ergänzen den BZ-Artikel mit einem Verweis auf den Beitrag von Pfarrer Peter Ruch im heutigen Nebelspalter. Er schreibt unter dem Titel “Aus dem Kampf gegen die Erderwärmung wird eine Religion”:

Die Klimabewegten verhalten sich immer mehr wie Missionare. Die religiösen Parallelen sind unübersehbar: Klimawissenschaftler haben den Status von Priestern. Die Verlautbarung des Weltklimarats sind so heilig wie alte Dogmen. Und Greta Thunberg gleicht der als Heilige verehrten Bernadette Soubirous.

Und weiter:

Nach jahrzehntelangen Fehldeutungen ist das Klima als neues Opfer aufgetaucht. Auf Transparenten lese ich «Klimagerechtigkeit». Dem unterdrückten Klima soll aufgeholfen werden. Dafür fühlt sich die Linke zuständig, obwohl in den sozialistischen Staaten jede Umweltdebatte im Keim erstickt wurde. Trägt die Linke den Umwelt- und Klimaschutz wie eine Monstranz vor sich her, so zeigt das, dass die Fakten mit religiösem Schutt bedeckt sind.

«Religion ist die Angelegenheit des gottlosen Menschen», hielt der Theologe Karl Barth in seiner Kirchlichen Dogmatik fest. Der religiöse Mensch will dem, was Gott verheissen hat, vorgreifen und an die Stelle der göttlichen Tat ein menschliches Machwerk setzen. Dieses kann mit christlichen Etiketten angeschrieben sein oder einfach kirchliche Phänomene nachahmen. Das trifft bei der Klimagerechtigkeit zu.

  Nebelspalter