Michael Ferber berichtet in der NZZ über neue digitale Angebote für das 3a-Sparen.

Die ZKB hat erste Zahlen zu der in der Coronavirus-Krise lancierten Smartphone-App vorgelegt. Per Montag [22.6.20] hatten rund 9200 Sparer 148 Mio. Fr. bei Frankly angelegt. Rund vier Fünftel dieser Gelder seien in die acht Wertschriftenprodukte investiert. Viele der Kunden hätten allerdings bereits vorher mit Swisscanto-Produkten für das Alter vorgesorgt.

«Es gibt folglich eine gewisse Kannibalisierung», sagt René Buchs, Leiter Produktmanagement Vorsorgestiftungen bei der ZKB. Rund 2200 der Frankly-Kunden hätten aber vorher kein ZKB-Konto gehabt. Bisher seien rund 80% der in Wertschriftenprodukte angelegten Frankly-Gelder in Indexfonds geflossen, sagt Buchs.

«Viel spricht dafür, dass noch weitere Anbieter mit ähnlichen Lösungen folgen werden», sagt Benjamin Manz vom Online-Vergleichsdienst Moneyland.ch. Die Finanzinstitute müssten in dem verschärften Wettbewerb schauen, dass sie keine Kunden an neue Angebote verlieren, und seien dazu gezwungen, nachzuziehen. Die technologische Umsetzung solcher Apps sei nicht allzu schwierig.

«Die Zukunft im Vorsorgesparen ist digital», sagt Manz. Er geht davon aus, dass die Gebühren in der Säule 3a weiter sinken werden. Dies sei positiv für die Vorsorgesparer. «Es wird für die Anbieter immer schwieriger, in der Säule 3a Lösungen mit höheren Gebühren durchzusetzen.» Einige Anbieter haben in der Schweiz bereits digitale Lösungen für das Vorsorgesparen lanciert. Darunter sind etwa Liberty, Selma Finance, Descartes Vorsorge, VZ Vermögenszentrum oder Viac.

  NZZ