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Die NZZ berichtet über den Bericht der OECD “Working Better With Age”, welcher die zunehmende Beteiligung älterer Arbeitnehmer (ab 55) am Erwerbsleben darstellt. Gefordert werden ein Abbau der Fehlanreize für die Frühpensionierung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die 55-64-jährigen sowie der Bedingungen für Pensionierte.

In der Schweiz ist es zwar in Mode gekommen, über die Schwierigkeiten der Älteren am Arbeitsmarkt zu klagen, doch das Gesamtbild zeigt national und international einen positiven Trend. So ist laut dem Bericht die Erwerbsquote der 55- bis 64-Jährigen in den letzten zehn Jahren im Mittel des OECD-Raums um acht Prozentpunkte auf 64 Prozent gestiegen; die etwas anders definierte Beschäftigungsquote der Älteren hat ähnlich zugelegt.

Auch die 65- bis 69-Jährigen bleiben vermehrt im Erwerbsleben. Die Arbeitslosigkeit in der OECD ist im gleichen Zeitraum nicht etwa gestiegen, wie man mit dem Weltbild «Die Menge an Arbeit ist fix, und deshalb verdrängen die Älteren die Jüngeren» erwarten könnte, sondern gesunken – und dies trotz Finanzkrise und Rezession. (…)

Zu den genannten Ursachen für die Zunahme der Erwerbstätigkeit der Älteren zählen der Anstieg von Lebenserwartung und Bildungsstand sowie in vielen Ländern besonders die Reduktion von finanziellen Anreizen zu Frühpensionierungen. Die OECD-Analyse zeigt einen starken statistischen Zusammenhang: Grössere Finanzanreize zu Frühpensionierungen gehen einher mit tieferen Beschäftigungsquoten für Ältere.

Die Schweiz hat weltweit eine der höchsten Beschäftigungsquoten für Ältere, doch der Bundesrat scheint daran etwas ändern zu wollen. Die geplante Überbrückungsrente für ausgesteuerte Arbeitslose und die vorgeschlagene Reduktion der AHV-Rentenkürzungssätze bei Frühpensionierungen passen jedenfalls nicht zum Wunsch einer noch verstärkten Erwerbstätigkeit der Älteren.

  NZZ  Bericht OECD