Die NZZ berichtet über den neuen Länderbericht der OECD zur Schweiz.
Die am Donnerstag präsentierte Neuauflage des OECD-Länderberichts zur Schweiz enthält für verschiedene politische Lager Schmackhaftes und Unappetitliches. Die Schweiz erhält insgesamt wie gewohnt wegen ihrer vergleichsweise guten volkswirtschaftlichen Daten zu Produktivität, Lohnniveau, Beschäftigung und stabilen Staatsfinanzen passable Noten. Doch ebenfalls wie üblich gibt es für die Prüfergruppe der OECD in manchen Gebieten noch Luft nach oben.
Bei der Altersvorsorge empfiehlt die OECD wie schon in früheren Berichten unbeliebte Reformen: eine Erhöhung des ordentlichen Rentenalters und die Anbindung des Rentenalters an die künftige Zunahme der Lebenserwartung. Etwa dies forderte die Volksinitiative der Jungfreisinnigen, die das Volk vor knapp zwei Wochen mit fast 75 Prozent Nein-Stimmen wuchtig bachab schickte.
Die OECD empfiehlt zudem, dass die Berechnung der Jahresrenten in der zweiten Säule der Altersvorsorge (Pensionskassen) via Umwandlungssatz nicht per Gesetz als Minimum vorgegeben wird, sondern technisch festgelegt wird.
«Technisch» heisst hier, dass die Rentenvorgaben nicht der politischen Phantasie entspringen, sondern rechnerisch korrekt auf der Lebenserwartung und der Erwartung zu den Anlagerenditen beruhen sollten.