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Jackie Bauer und Veronica Weisser von der UBS haben als Sonderausgabe zum vierteljährlichen Performance-Bericht eine Studie zu den Kapitalanlagen der Pensionskassen zwischen 2006 und 2018 und in der Zukunft publiziert. Die durchschnittlich erwirtschaftete Rendite zwischen 2006 und 2018 beträgt kumuliert 42 Prozent.

Unter dem Titel “Fakten zur Anlageperformance” heisst es u.a.:

  • Die Pensionskassen in unserem Sample erzielten von Januar 2006 bis Dezember 2018 eine durchschnittliche Rendite von 2,7% pro Jahr (nach allen Gebühren), was kumuliert 42%1 ausmacht.
  • Die grossen Pensionskassen (über CHF 1 Mrd. verwaltete Vermögen) erwirtschafteten die höchsten durchschnittlichen Renditen von 3,1% über den beobachteten Zeitraum, gefolgt von den mittleren (CHF 300 Mio. bis 1 Mrd. verwaltete Vermögen) und den kleinen (unter CHF 300 Mio. verwaltete Vermögen) mit je 2,7% und 2,6%.
  • Das insgesamt positive Ergebnis wurde von politischen Ereignissen wie der Eurokrise (2012) und der Brexit-Abstimmung (2016) zeitweise beeinträchtigt. Auch wirtschaftliche Ereignisse wie die globale Finanzkrise (2007/08), der Frankenschock (2015) und Volatilität an den Finanzmärkten (2018) hinterliessen ihre Spuren.
  • Langfristig schnitten Aktien (Aktien Schweiz p.a. 4,4%, kumuliert 74%; Aktien Welt p.a. 3,2%, kumuliert 50%) und Immobilien (p.a. 5,3%, kumuliert 97%) deutlich besser ab als Anleihen (Anleihen CHF p.a. 2,3%, kumuliert 35%; Fremdwährungsanleihen p.a. 1,9%, kumuliert 28%) und Hedge Funds (p.a. 0,6%, kumuliert 7,4%). In einzelnen Jahren und Monaten traten allerdings signifikante Schwankungen auf. Dies unterstreicht die Bedeutung der Diversifikation.

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  • Die Anlagestrategie der Pensionskassen war von 2006 bis 2018 relativ konstant bezüglich des Verhältnisses von Aktien, Anleihen, Immobilien und alternativen Anlagen. Während der globalen Finanzkrise gab es jedoch Abweichungen hin zu einer defensiveren Strategie. Diese Veränderungen lassen sich grösstenteils mit den Marktbewegungen und dem Anlageumfeld erklären.
  • In naher Zukunft erwarten wir ein volatileres Anlageumfeld, da der Wirtschaftszyklus bereits in einer fortgeschrittenen Phase ist und die Sensitivität gegenüber wirtschaftlichen und geopolitischen Risiken zunehmen dürfte.
  • Über die kommenden Jahre rechnen wir mit durchschnittlich geringeren Renditen an den Finanzmärkten als in den vergangenen Jahren, einerseits wegen der konjunkturellen Lage, andererseits wegen der tiefen Zinsen.
  • Eine Absicherung der Fremdwährungsanlagen kann die Volatilität reduzieren und in ausländischer Währung erzielte Renditen schützen; sie ist je nach Währung sowie Anlagezeitpunkt und -horizont selektiv zu prüfen.
  • Auch die demografische Entwicklung stellt zunehmend eine Herausforderung für die Vorsorgewerke dar. Das Ungleichgewicht wird sich weiter verschärfen, denn immer weniger Beitragszahler stehen einem Beitragsempfänger und der durch ihn entstehenden Finanzierungslücke gegenüber. Dies steigert sowohl die Bedeutung des Kapitalmarkts als «dritten Beitragszahler» als auch die Notwendigkeit von Reformen.

  UBS Studie