imageChristof Forster von der NZZ hat sich mit Josef Bachmann, Initiant des Volksbegehrens für eine generationengerechte Vorsorge, unterhalten und offenbar einen überzeugenden Gesprächspartner gefunden, der aber mit grossem Widerstand rechnen muss. Forster schreibt:

Während andere im Rentneralter ihren Hobbys frönen, reisen oder Enkelkinder hüten, hat sich Bachmann vorgenommen, das Schweizer Vorsorgesystem zu reformieren. «Er hat sich dies zur Lebensaufgabe gemacht», sagt SVP-Nationalrat Franz Grüter, der im Initiativkomitee sitzt. Bachmann selbst findet, niemand habe bei der Flexibilisierung von Altersrenten so viel Erfahrung wie er. Er war 17 Jahre lang Geschäftsführer der Pensionskasse des Beratungsunternehmens PWC, bis er mit 67 in Rente ging. Die Pensionskasse hatte mit einem Modell für Aufsehen gesorgt, in dem laufende Renten je nach Finanzlage nicht nur steigen, sondern auch sinken können. Bachmann schaffte es, seine Chefs von der Idee zu überzeugen. Die Kasse wollte auch Altrenten im gleichen Stil flexibilisieren, ist damit aber vor Bundesgericht gescheitert.

Damit dies künftig möglich wird, hat Bachmann Anfang April seine Initiative lanciert. Statt eines ausformulierten Textes für die Bundesverfassung ist sie in Form einer allgemeinen Anregung gehalten. Diese gibt dem Parlament mehr Spielraum. Bachmann fordert, dass AHV und zweite Säule langfristig auf finanziell stabilen Pfeilern stehen – und zwar unter Wahrung der Generationengerechtigkeit. Dazu gibt er einige Richtlinien vor, die mit Tabus in der Altersvorsorge brechen. So sollen laufende Renten «in moderaten Schritten» gesenkt werden können, um die Umverteilung zwischen den Generationen zu begrenzen. Das PWC-Modell würde also auf alle Pensionskassen erweitert. Bei PWC waren 90 Prozent der Rente fix, der Rest variabel. Bachmann möchte die Kapitalrendite als Messgrösse nehmen. Ist sie tiefer als der bei der Berechnung angenommene Wert, sinkt die Rente, ist er höher, wird sie steigen.

  NZZ / Initiative