Das Handelsblatt schreibt: “Die Finanzinvestoren haben ihre Firmen teuer eingekauft und erwarten viel. Im Konjunkturabschwung könnte der Ruf der Branche leiden”.

In dieser Woche wird Berlin mit der Konferenz „Super Return“ wieder zur Hauptstadt der Finanzinvestoren. Beim jährlichen Stelldichein der Private-Equity-Manager dreht sich alles um die größten Beteiligungsfonds, die höchsten Renditen und die lukrativsten Firmenkäufe.

Die Stimmung ist wegen der eingetrübten Konjunkturaussichten zwar nicht mehr so euphorisch wie in den Vorjahren, dennoch plagt die Szene der Unternehmensjäger nach wie vor ein Luxusproblem der besonderen Art: Sie haben zu viel Geld, das investiert werden muss.

Der Hauptgrund für die Geldschwemme ist der Anlagenotstand bei den Pensionskassen, Versorgungswerken und Stiftungen – also den institutionellen Investoren. Wegen der anhaltenden Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank und der nur wenig höheren Zinsen der Notenbanken in Übersee werfen Staatsanleihen kaum noch einen Ertrag ab. Deshalb strömen die Geldverwalter in Scharen zu den Private-Equity-Fonds, die unverändert mit zweistelligen Renditen werben, teilweise mit 20 Prozent und mehr.

Angelockt von solchen Versprechungen will knapp die Hälfte der Profianleger bei Private Equity in diesem Jahr sogar noch aufstocken, nur elf Prozent wollen hier weniger investieren. Die Krux ist aber, dass die Finanzinvestoren die neuen Mittel gar nicht so schnell anlegen können, wie sie reinkommen.

Das „dry powder“, also die auf Halde liegenden Gelder, hat sich über die Jahre des Booms global mittlerweile auf rund 1200 Milliarden Dollar summiert – das ist ungefähr dreimal so viel, wie der deutsche Bundeshaushalt umfasst.

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