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Credit Suisse schreibt zu ihrer Pensionskassen-Studie 2019:

Die Ökonomen der Credit Suisse zeigen unter Berücksichtigung von oft vernachlässigten Faktoren wie Lohn-, Zins- und Inflationsentwicklung, wie sich die Rentensituation im Vergleich über vier Generationen von Erwerbstätigen präsentiert: Ohne Gegenmassnahmen verschlechtert sich die Rentensituation in Zukunft deutlich (vgl. Abb. 1). Die Ersatzquoten, d.h. die Rentenbezüge aus der ersten und zweiten Säule im Verhältnis zum letzten Einkommen, sinken für Personen im mittleren Einkommenssegment von geschätzt 57 % im Jahr 2010 auf rund 46 % im Jahr 2025.

Im tieferen Einkommenssegment sinken die Ersatzquoten ohne Gegenmassnahmen um 5 bis 8 Prozentpunkte, weil hier die Renten aus der zweiten Säule im Vergleich zur AHV einen geringeren Anteil ausmachen und der Mindestumwandlungssatz stabilisierend wirkt. Bei den höheren Einkommen machen die Renten der beruflichen Vorsorge hingegen den Grossteil des Einkommens im Alter aus. Entsprechend markant gehen darum auch die Ersatzquoten von 51 % bei Pensionierung im Jahre 2010 auf 37 % im Jahr 2025 zurück. Für die im Jahr 2061 Pensionierten ergibt sich eine noch leicht geringere Ersatzquote.

Auch kaufkraftbereinigt dürften die Renten für künftige Generationen deutlich tiefer ausfallen: Unter Annahme einer auch in Zukunft sehr geringen Inflation von rund 0,5 % sinken sie bei den mittleren und höheren Einkommen gegenüber den 2010 pensionierten Versicherten um 15 % bis 29 %. Bei den Renten aus der beruflichen Vorsorge liegt es im Ermessen der Pensionskasse, abhängig von den finanziellen Möglichkeiten einen Teuerungsausgleich zu sprechen – Anpassungen an die Preisentwicklungen waren in Vergangenheit aber eher selten.

Für heutige Rentner ist dies aktuell nicht so folgenreich, da die Inflation seit Jahren tief ist. Während heutige Rentner von einer abnehmenden Teuerung profitierten, droht künftigen Generationen bei einem ungünstigen Szenario nicht nur wie vorhin aufgezeigt eine im Generationenvergleich bereits tiefere Rente, sondern noch zusätzlich ein höherer Kaufkraftverlust.

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Seit längerem verändert sich die Asset Allocation vieler Vorsorgeeinrichtungen, weg von Obligationen, hin zu Aktien und Immobilienanlagen. Diese Entwicklung könnte zukünftig aber aufgrund einer sinkenden Risikofähigkeit gebremst werden. Denn infolge der Babyboomer wird sich der Anteil des Vorsorgekapitals der Rentner im Verhältnis zu jenem der aktiven Versicherten erhöhen: Heute macht er rund 45 % aus, im Jahr 2045 sind es gemäss den Projektionen der Pensionskassenspezialisten der Credit Suisse bereits 57 %.

Da Vermögenswerte junger Versicherter langfristiger angelegt werden können als jene der älteren, senkt sich in der Tendenz der Anlagehorizont für Pensionskassen. Eine «Alterung des Vorsorgekapitals» mindert zudem auch die Geldflüsse: Über die nächsten gut 25 Jahre erwarten die Ökonomen der Credit Suisse allein aufgrund der demografischen Veränderung, dass die Netto-Cashflows im Pensionskassenmarkt Schweiz um rund 20 Mia. CHF sinken und leicht negativ werden (vgl. Abb. 2). Als Folge davon könnte sich für diverse Pensionskassen der Liquiditätsbedarf erhöhen, was sich ebenfalls negativ auf das Anlageverhalten auswirkt.

  Mitteilung CS  /    Studie TA