imageIn einem Interview mit der Aargauer Zeitung erläutert BVK-Geschäftsführer Thomas Schönbächler die Strategie der Pensionskasse des Kt. Zürich. Auszüge:

Punkto Klima hat der WWF die BVK in seinem jüngsten Rating in die Gruppe der Zweitplatzierten gesetzt. Das heisst, die BVK liegt über dem Durchschnitt, aber nicht ganz vorne. Sind Sie zufrieden damit?
Schönbächler: Ich bin sehr zufrieden, insbesondere mit der persönlichen Besprechung mit den WWF-Vertretern nach dem Rating. Sie haben aufgezeigt, dass wir in der Umsetzung zu den Besten gehören und es nur noch wenige Elemente bräuchte, um in die Top-Gruppe zu kommen.

Im Vergleich zum vorletzten Rating hat sich die BVK aber nicht verbessert, sondern ihren Platz behalten, während etwa die Stadtzürcher Kasse in die Top-Gruppe aufgestiegen ist. Wie kommt das?
Das Rating ist auch eine Frage von Gewichtungen und des Zeitpunkts der Präsentation. Nach der Publikation des Berichts haben wir einen entscheidenden Punkt erfüllt, der für die Top- Liga noch fehlte: Wir legten unsere zehn grössten Investments offen. Gemäss WWF war dies das Element, das noch fehlte für die Top-Gruppe.

Die BVK ist schon 2016 aus der Kohleförderung ausgestiegen. Nicht aber aus der Erdöl- und Erdgasförderung. Warum dieser Unterschied?
Als wir aus der Kohle ausstiegen, geschah dies aus reinen Risikoüberlegungen. Wir kamen zum Schluss, dass reine Kohleförderung langfristig kein Ertragspotenzial hat. Handelt man nicht, geht man enorme Risiken ein. Es ist zu spät, erst dann zu gehen, wenn dies alle tun. Im Bereich von Öl und Gas hingegen bringt uns eine andere Strategie, das Engagement, mehr. Wir bleiben investiert. Wir haben feststellen können, dass sich die grossen Produzenten stark geändert und neu positioniert haben. Sie investieren inzwischen auch in erneuerbare Energien. Sie haben das Kapital für diese Transformation.

Gemäss eigenen Angaben will sich die BVK punkto Klimafreundlichkeit in der Referenzklasse unter den Pensionskassen positionieren. Sie wollen also Klassenprimus werden?
Nein. Man muss sich immer bewusst sein, dass eine Pensionskasse ihre Gelder treuhänderisch anvertraut bekommt. Wir dürfen nicht einfach et- was unter dem Aspekt einer Gesinnung machen, etwa weil wir glauben, es sei gut für die Welt. Wir müssen immer auch die Rendite im Fokus haben. Das geht zusammen. Der Immobilienbereich ist ein sehr gutes Beispiel da- für. Mir ist kein Immobilienplayer bekannt, der auch nur annähernd eine so grosse CCL-Reduktion schaffte wie wir. Gleichzeitig stellen wir fest, dass wir C02-freundliche Gebäude mindestens gleich gut vermieten können wie andere. Vor allem langfristig zahlt sich dies aus.