SPpw. Wenn die Meldung der SP zum Ausstieg der Axa aus der Vollversicherung eines zeigt, dann das ideologiegetriebene Vermeiden, die Realitäten zu anerkennen und sich auf eine fachliche Diskussion einzulassen. Die Assekuranz und ihr Produkte werden von SP und Gewerkschaften seit Jahrzehnten bekämpft und schlecht gemacht, ihr Ausstieg aus der 2. Säule gefordert und wenn ein Rückzug erfolgt, dies als Mangel an Verlässlichkeit angekreidet. Hauptsache, es wird kritisiert, was immer auch geschieht. Weil die Vollversicherung für viele KMU eine Notwendigkeit darstellt, fordert jetzt die SP von Unternehmen und Verbänden rasche “Uebergangslösungen” ohne Gewinnorientiertung. Und wer soll die Risiken tragen? Schnell geschrieben und wenig gedacht. Das Heil allein wird bei der AHV gesucht. Deren finanzielle Sorgen werden dafür locker ausgeblendet.

Die Vollversicherungsangebote der Versicherungen sind ein zweischneidiges Schwert. Einerseits sind vollversicherte Betriebe maximal abgesichert. Andererseits ist das Preis-Leistungs-Verhältnis für die vollversicherten Betriebe und die Versicherten schlecht, weil die Risikoprämien sehr hoch sind – ein Missstand, den die SP schon lange kritisiert.

Nun steigt die AXA aus – die Vollversicherung wirft trotz der überteuerten Prämien zu wenig Gewinn für die Aktionäre ab. Die versicherten KMU werden abgeschoben auf teilautonome Stiftungen, wo sie zwar weniger Prämien bezahlen müssen, aber ein massiv höheres Risiko haben. «Dies kann keine Lösung sein! Unternehmen und Unternehmensorganisationen sind jetzt gefordert, schnell brauchbare Übergangslösungen zu präsentieren und auf nichtgewinnorientierten Einrichtungen zu setzen, um nicht mehr von den Launen der Versicherungskonzerne abhängig zu sein», erklärt SP-Vizepräsidentin Barbara Gysi.

Die SP fordert weiterhin eine Stärkung der AHV. «Auf die privaten Lebensversicherungen ist kein Verlass. Ihr Renditedenken führt dazu, dass Produkte, die zu wenig Gewinn bringen, einfach nicht mehr angeboten werden. Das System der AHV ist viel stabiler, nicht gewinnorientiert und sichert die Renten in jedem Falle. Deshalb kämpfen wir schon lange für eine Stärkung der AHV», so Gysi.

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