Das Vorhaben der Swisscom-PK Complan, nicht mehr zeitgemässe Ueberbrückungsrenten bei Frühpensionierungen zu streichen, hat die Gewerkschaften erbost. Sie spielen die Anpassung polemisch gegen die CEO-Entlöhnung aus. Die SDA schreibt dazu:

Bei der Swisscom gingen letztes Jahr rund 200 Mitarbeitende vorzeitig in Pension. Daraus ergeben sich Kosten von rund 12 Millionen Franken, wie der «SonntagsBlick» in seiner jüngsten Ausgabe schreibt. Gleichzeitig verbuchte die Swisscom 2015 einen Reingewinn von knapp 1,4 Milliarden Franken.

Das war ein Fünftel weniger als im Vorjahr. Geschmälert wurde der Gewinn vor allem durch eine Busse der Eidgenössischen Wettbewerbskommission (Weko) von 186 Millionen Franken. Bis 2020 will die Swisscom Kosten um 300 Millionen Franken einsparen. Anfang Februar am Rand der Bilanzmedienkonferenz wurde bekannt, dass «im schlimmsten Fall» bis zu 700 Stellen gekürzt werden sollen.

«Es gibt keinen Zusammenhang mit der kommunizierten Personalreduktion und den Weko-Verfahren», sagt Swisscom-Sprecher Armin Schädeli gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Vielmehr gehöre es zu den Aufgaben des Stiftungsrats «angesichts der schwierigen Ausgangslage der Pensionskassen» allfällige Anpassungen zu prüfen. «Diese Diskussionen müssen unabhängig von der aktuellen Lohn-Diskussion geführt werden», sagt Schädeli.

Er verweist darauf, dass Complan in einem Vergleich der Umwandlungssätze mit anderen Pensionskassen «vergleichsweise hoch» liege. So gilt bei Complan ein Umwandlungssatz von 6,11 Prozent, bei der Pensionskasse der Post 5,85 Prozent oder bei der Kasse der SBB 5,22 Prozent. Bei den beiden Vergleichskassen werden nun ebenfalls Senkungen diskutiert. Bei der Complan soll der Umwandlungssatz auf 5,15 Prozent gesenkt werden.

Die Gewerkschaft stellt sich auf den Standpunkt, dass die Swisscom als Unternehmen des Service Public mit der Abschaffung der Überbrückungsrente und mit der Verschlechterung der Leistungen der Pensionskasse das Vertrauen ihrer Angestellten verspiele. Solange nicht Transparenz bei den Kaderlöhnen geschaffen werde, lehnt Syndicom jegliche Kürzungen ab. Armin Schädeli von der Swisscom betont mehrfach: «Entschieden ist noch nichts.»

  Swissinfo / Syndicom