Laut einer repräsentativen Umfrage von Swiss Life bei über 3000 Personen in der Schweiz, Deutschland und Frankreich besteht über alle vier Generationen hinweg ein grosses Bedürfnis nach einer stärkeren Solidarität. Fast 90% der Befragten – unabhängig von Alter oder Land – äussern diesen Wunsch, der in der Realität jedoch nur teilweise erfüllt wird: Im Schnitt sind fast 40% der Ansicht, dass die Solidarität und der Austausch zwischen den Generationen heute nicht zufriedenstellend funktionieren. Zudem wird der Zusammenhalt in der Gesellschaft teilweise als fehlend erlebt: So vermissen 63% die gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber älteren Menschen. Ähnlich zeigt sich das umgekehrte Bild: Rund die Hälfte der Befragten vermisst den Respekt gegenüber den Jungen.
In der NZZ schreibt Hansueli Schöchli zu den Resultaten:
Politisch wenig sympathisch klingt derweil der Satz «Die Alten leben heute auf Kosten der Jungen». Trotzdem stimmten in der besagten Umfrage 52 Prozent der 18- bis 35-Jährigen «voll» oder «eher» zu. Wenig überraschend: Mit steigendem Alter sinkt die Zustimmungsrate deutlich. Von den 66- bis 79-Jährigen bejahten nur noch 14 Prozent die besagte These. Ins Auge sticht auch, dass fast die Hälfte der befragten 18- bis 35-Jährigen die Aussage bejahte, wonach bei Wahlen «die Stimme der Alten zu viel Gewicht habe», da diese von Entscheidungen nicht mehr so lange betroffen seien. In der Altersgruppe ab 66 äusserte nur knapp ein Viertel diese Meinung.