Finews geht im Interview mit Dirk Klee – Blackrock Asset Management Switzerland – u.a. auch auf die Bedeutung von Bitcoin für Vorsorgeeinrichtungen und andere Institutionelle ein. Auszüge:
Sehen Sie eine Nachfrage von institutioneller Seite, beispielsweise Pensionskassen, nach Krypto-Anlagelösungen?
Was wir aktuell beobachten, ist ein wachsendes institutionelles Interesse: Die Entwicklung begann im Privatkundenbereich, ging über Family Offices und erreicht nun auch erste Pensionskassen und andere institutionelle Anleger. Zwar stehen wir hier noch am Anfang, aber das Interesse ist gross, ebenso wie die Nachfrage nach regulierten, professionellen Zugängen.
Ein anderer deutlicher Trend sind passive und Indexprodukte, die seit Jahren den Löwenanteil des Nettoneugelds bei Blackrock und in der Industrie überhaupt ausmachen. Mit Blick auf das aktive und Alpha generierende aktive Asset Management: Wo führt der Passiv-Trend hin?
Der Trend zu passiven beziehungsweise indexbasierten Produkten setzt sich ungebrochen fort – und das aus gutem Grund. Alpha, also der nachhaltige Mehrertrag durch aktives Management, ist in der Breite oft nicht konsistent. Indexprodukte überzeugen dagegen durch Transparenz, Kosteneffizienz und einfache Handelbarkeit, insbesondere ETFs.
Gleichzeitig sehen wir eine spannende Weiterentwicklung: Das Anlageuniversum wird erweitert, und es entstehen hybride Lösungen wie aktive ETFs, die das Beste aus beiden Welten verbinden – die Effizienz passiver Strukturen mit der Flexibilität aktiver Strategien. Diese «Blended»-Ansätze bieten grosses Potenzial für Innovationen. Insgesamt entwickelt sich der Markt weiter: weg von einem Entweder-oder hin zu einem Sowohl-als-auch.
Blackrock verhalf sich dank Akquisitionen im Bereich Private Markets zu einem stärker werdenden Standbein in diesem Bereich. Wie entwickelt sich die Nachfrage in der Schweiz?
Die Nachfrage nach Private Markets ist in der Schweiz traditionell stark – sogar stärker als in vielen anderen europäischen Märkten. Das liegt auch an der Struktur des Finanzplatzes Schweiz, der Professionalität und dem langfristigen Anlagehorizont vieler Investoren.
Ein zentraler Treiber ist die Tatsache, dass rund 80 Prozent der Unternehmen weltweit nicht börsennotiert sind. Damit eröffnet sich ein riesiger, oft unerschlossener Markt, der für Anleger zunehmend interessant wird – gerade in einem Umfeld, in dem IPO-Aktivitäten rückläufig sind.
Unsere Akquisitionen im Bereich Private Markets sind genau in diesem Kontext zu sehen: Sie erweitern unser Angebot gezielt und ermöglichen es uns, der wachsenden Kundennachfrage gerecht zu werden. In der Schweiz sehen wir dabei besonders viel Potenzial und richten unser Produktangebot entsprechend aus.
Finews
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