Anielle Peterhans schreibt im Tages-Anzeiger über die Neubewertung von Nachhaltigkeit durch amerikanische Rating Agenturen im Hinblick auf den Krieg in Gaza.

Die US-Ratingagenturen Morningstar und MSCI bestimmen weltweit, welche Unternehmen als «nachhaltig» gelten – und welche nicht. Ihre Bewertungen tragen das Kürzel ESG. Es steht für Environmental, Social, Governance. Für viele Anlegerinnen und Investoren sind sie das moralische Navi im Finanzdschungel. 

Eine internationale Recherche wirft nun Fragen auf, ob man sich auf diese Bewertungen noch verlassen kann: Die beiden Marktgiganten, die gemeinsam laut Schätzungen über 80 Prozent des globalen ESG-Ratingmarkts kontrollieren, blenden künftig nämlich gewisse Menschenrechtsverletzungen im Nahostkonflikt aus ihren Berichten aus.

Unternehmen, die beispielsweise an der Zerstörung palästinensischer Häuser beteiligt sind oder am Bau von illegalen israelischen Siedlungen, erhalten so keine negativen ESG-Bewertungen mehr. Auch mögliche Verbindungen von Unternehmen zur Hamas fallen damit weg.

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