Die starke Zunahme der Kapitalbezüge wurde zum Politikum. Der Bundesrat plant, mit einer stärkeren Besteuerung deren Attraktivität zu verringern. Um Klarheit zu schaffen, hat das VZ Zentrum die wichtigsten Studien und Analysen zu diesem Thema im Detail untersucht. 

Gleichzeitig hat das VZ eine eigene Analyse bei rund 8000 Kunden gemacht sowie eine Umfrage bei rund 1200 Personen durchgeführt. Ziel der Recherche war, fundierte Aussagen darüber machen zu können, wie und warum sich Versicherte für die eine oder andere Bezugsform entscheiden. Im Management-Summary heisst es zusammenfassend:

Umwandlungssätze: Gemäss den neusten Daten des Bundes war der Anteil der reinen Kapitalbezüge 2023 zum ersten Mal höher als der Anteil der reinen Rentenbezüge. Aus der Untersuchung des VZ geht klar hervor, dass die sinkenden Umwandlungssätze der Hauptgrund für die Zunahme der Kapitalbezüge sind.

Mit dem Umwandlungssatz werden die Pensionskassenguthaben in eine jährliche Rente umgerechnet. Weil diese Sätze massiv gesunken sind, fallen die Renten viel tiefer aus. Das macht den Rentenbezug unattraktiver.

Beweggründe: Die Entscheidung zwischen Rente, Kapital und einer Kombination daraus hängt von mehreren Faktoren ab. Die Analyse des VZ zeigt: Die wichtigsten Motive für einen Kapitalbezug sind Sicherheit, Flexibilität und Kontrolle über das eigene Einkommen. Ausschlaggebend sind auch die Absicherung der Familie und der Wunsch, das Ersparte selbst anzulegen. Steuerliche Überlegungen spielen für die meisten keine entscheidende Rolle.

Steuern: Der Kapitalbezug führt nicht automatisch zu einem Steuervorteil. In den ersten Jahren nach der Pensionierung wird der Kapitalbezug sogar deutlich stärker besteuert als der Rentenbezug. Erst nach sehr vielen Jahren kann sich das ändern.

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