In einem Interview mit dem Tages-Anzeiger äussert VZ-Experte Karl Flubacher Kritk an den Plänen des Bundesrats zur Altersvorsorge. Ein spricht von einem Sammelsurium, das selbst für Fachleute kaum mehr zu überblicken ist. Auszüge.

Herr Flubacher, der Bundesrat will Frühpensionierungen erst ab 63 ermöglichen. Hat Sie dieser Vorstoss überrascht?
Ja, durchaus. Zumal wir momentan in der Schweiz bereits ein Sammelsurium an Rezepten zur Sanierung der Altersvorsorge herumliegen sehen.

Ein Sammelsurium?
Genau. Es herrscht eine regelrechte Reformkonfusion. Bei der AHV läuft eine Revision, die das Rentenalter von Mann und Frau angleicht und Teilrenten einführt. Ab 2026 kommt die 13. AHV-Rente hinzu. Parallel wird diskutiert, ob Ehepaare höhere Renten erhalten sollen. Dann stehen noch Pensionskassenrevisionen im Raum, und ebenfalls besprochen wird eine Erhöhung der Besteuerung von Vorsorgegeldern. Selbst für Fachleute wird es anspruchsvoll, all das zu überblicken.

Aber was halten Sie konkret von den Plänen, den Vorbezug der zweiten und dritten Säule auf 63 zu verschieben.
Nicht viel. Ich sehe darin einen Eingriff in die Selbstbestimmung der Bürgerinnen und Bürger. In einem liberalen Land sollte doch jeder und jede möglichst frei entscheiden können, wie lange er oder sie arbeiten will. Frühpensionierung erst ab 63 ist der falsche Weg – auch weil Frühpensionierungen nicht immer freiwillig sind.

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