Mit Blick auf die kritische Schuldensituation zahlreicher Länder (…) wird es künftig entscheidend sein, ob die genannten Trends die Welt in ein stagflationäres Umfeld führen oder ob es gelingt, dank Infrastrukturinvestitionen ein höheres Produktivitätswachstum zu generieren.
In einer stagflationären Welt würde die Anfälligkeit für Schuldenkrisen und staatliche Massnahmen der Finanzrepression steigen. Gelingt hingegen der Sprung in eine Welt mit hohem Produktivitätswachstum, dürfte auch die Kontrolle und längerfristig gar der Abbau staatlicher Schulden möglich werden. Infrastrukturanlagen sind dank ihrer Resilienz und der Stabilität der Erträge für beide Szenarien gut gewappnet.
In Ländern mit einer hoch verschuldeten öffentlichen Hand dürfte allerdings die Finanzierung von grundlegender, staatlicher Infrastruktur zunehmend an ihre Grenzen stossen, was die Bedeutung privater Kapitalbeteiligungen und Public-Private-Partnerships erhöhen dürfte.
UBS-Analysen auf Basis historischer Daten zeigen, dass die Beimischung von Infrastruktur in Pensionskassenportfolios die Rendite steigert und gleichzeitig das Risiko reduziert. Infrastrukturinvestments zeichnen sich insbesondere durch langfristige, stabile Zahlungsströme und teilweisen Inflationsschutz aus. 
Die Bedeutung der Anlageklasse wird auch durch die BVV 2-Finanzierungsregel unterstrichen, die am 1. Oktober 2020 in Kraft trat. Diese erlaubt Vorsorgeeinrichtungen, bis zu 10% ihres Vermögens in Infrastruktur zu investieren.
Im Gegensatz zu früher werden solche Anlagen nicht mehr den alternativen Anlagen zugerechnet und teilen sich somit nicht mehr deren Allokationsquote. Seit der Verordnungsänderung gilt Infrastruktur als eigenständige Anlagekategorie in der beruflichen Vorsorge.
Schweizer Pensionskassen können im Bereich Infrastruktur noch erhebliches Potenzial ausschöpfen: Derzeit wird die Möglichkeit noch nicht von allen genutzt. Die durchschnittliche Allokation der Vorsorgewerke in der Schweiz liegt aktuell bei lediglich 2,4 %.
 Beitrag UBS
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