Im «aktuell»-Newsletter der Schweizer Personalvorsorge äussert sich ASIP-Direktor Lukas Müller-Brunner zum Scheitern der Reformvorlage. Auszüge:

Wie erklären Sie sich den Schiffbruch der BVG-Reform?
Lukas Müller-Brunner: Es ist uns offenbar nicht gelungen, zu erklären, wieso die Reform jetzt notwendig ist und wie sie funktioniert. Dann fragt man sich als Stimmbürgerin oder als Stimmbürger wahrscheinlich schon, wieso das Ganze? Zur Unsicherheit hat zudem insbesondere das Zahlenwirrwarr bei der AHV beigetragen. Die Schätzfehler haben zwar direkt nichts mit dem BVG zu tun. Sie haben aber bei einer bereits komplexen Vorlage die Verwirrung komplett gemacht. Dann ist ein Nein wenig überraschend.

Der ASIP schreibt in seinem Statement zum Resultat, das Vertrauen in die 2. Säule sei im Abstimmungskampf «arg strapaziert» worden. Ist denn dieses Vertrauen überhaupt noch vorhanden?
Ja, aber es ist sicher lädiert. Im Abstimmungskampf werden immer die zwei Seiten einer Medaille diskutiert. Für mich war aber stossend, dass Dinge vorgebracht wurden, die nichts mit der Reformvorlage zu tun hatten. Wenn ein ehemaliger Preisüberwacher die Vermögensverwaltungskosten heranzieht, um zu behaupten, die Pensionskassen seien ein „Selbstbedienungsladen“, ist dies mehr als reisserisch. Es hat nichts mit der Realität in der 2. Säule zu tun und ist massiv vertrauensschädigend.

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