Eine Nachbefragung des Tages-Anzeigers zur BVG-Abstimmung hat einige aufschlussreiche Resultate ergeben. Besonders bemerkenswert: die Frauen waren noch stärker gegen die Reform als die Männer.
Im Abstimmungskampf hatte der Arbeitgeberverband versprochen: «Es gibt mehr Rente für tiefe Einkommen und für viele Frauen.» Doch die Botschaft kam beim Zielpublikum nicht wirklich an – trotz der gut drei Millionen Franken, welche die Befürworter in den Abstimmungskampf stecken konnten.
Sowohl die Frauen als auch die Schlechtverdienenden hörten eher auf die Gewerkschaften. Und die warnten vor: «Mehr bezahlen – weniger Rente». Nun zeigt sich, dass die Reform bei den Frauen noch deutlicher durchfiel als bei den Männern.
Interessant ist auch ein Blick auf die Einkommensklassen: Unter jenen, die monatlich weniger als 10’000 Franken verdienen, haben nur 30 Prozent ein Ja eingelegt.
Gemäss unserer Nachbefragung fürchteten die Schlechtverdiener vor allem die höheren Lohnabzüge – noch mehr als die Rentenreduktion aufgrund des sinkenden Umwandlungssatzes. Besser kam die Reform bei den Grossverdienern mit einem Monatslohn von über 16’000 Franken an. Unter ihnen stimmten immerhin 47 Prozent dafür.
Besonders gross war dagegen die Ablehnung bei den 50- bis 64-Jährigen – also bei jenen, die in nächster Zeit pensioniert werden. Unter ihnen votierten über 70 Prozent dagegen. Die Jüngeren hingegen waren der Reform wohlgesinnter, wobei es auch dort nicht für eine Ja-Mehrheit reichte.