Finews geht auf die delikate Situation der Finma ein, die sich nach der Rettungsaktion für die CS massiven Klagen ausgesetzt sieht, u.a. auch von der Migros PK.

Tatsächlich müssen die Finanzaufseher dieser Tage ein dicke Haut entwickeln. Wie auch finews.ch berichtete, klagt die amerikanische Anwaltskanzlei Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan gegen die Finma. Dies, nachdem die Finanzaufseher zur Sicherung der Übernahme der CS durch die UBS Pflichtwandelanleihen (AT1) der Grossbank im Umfang von 15,8 Milliarden Franken abschreiben liessen. Zu den geprellten AT1-Investoren, welche die Verhältnismässigkeit des Finma-Entscheids anzweifeln, zählt auch die Migros-Pensionskasse (MPK). Das ist eines der grössten Vorsorgewerke des Landes.

«In erster Linie sind wir unseren Versicherten verpflichtet», begründet MPK-Geschäftsführer Christoph Ryter. «Ich denke, dass es zum normalen Prozess in unserer Rechtsordnung gehört, dass Verfügungen angefochten werden können, wenn Betroffene den Eindruck haben, dass die verfügende Behörde fragwürdige Entscheide getroffen hat.»

Auch das ist so noch nie dagewesen. Die MPK untersteht zwar nicht der Finma, ist aber mit Sicherheit ein gewichtiger Akteur am Finanzplatz. Die Aufsicht zu verklagen – auch wenn dies mit der treuhänderischen Verantwortung gegenüber den Versicherten begründet wird – sendet ein verstörendes Signal. Mit der ordnenden Kraft am hiesigen Finanzplatz kann man sich offenbar anlegen, als wäre sie eine Partei wie alle anderen auch.

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