imageWerner Wüthrich, Geschäftsführer der Sammelstiftung Vita, äussert sich in einem Interview mit der Handelszeitung zum ungenügenden Wissen der Versicherten über die berufliche Vorsorge, die bestehenden Gestaltungsmöglichkeiten und die Zukunft der Pensionskassen. Auszüge:

Welche Gestaltungsmöglichkeiten haben denn die Firmen?
Relativ grosse. Man kann als Arbeitgeber mehr als die gesetzlich vorgeschriebene Hälfte zahlen oder den Sparprozess optimieren, zum Beispiel mit höheren Sparbeiträgen oder indem man das Sparen bereits ab Alter 18 ermöglicht. Für Familien oder Besitzerinnen von Wohneigentum ist es attraktiv, wenn die Vorsorgelösung einen Risikoschutz bietet, der über das gesetzliche Minimum hinausgeht. Für Teilzeitmitarbeitende ist es wertvoll, wenn der Koordinationsabzug ans Pensum angepasst wird.

Nutzen die Kunden diese Möglichkeiten auch?
Wir stellen eine gewisse Zunahme bei den Wahlplänen fest. Aber das kommt stark auf den Reifegrad des Unternehmens an.


Wie meinen Sie das?

Unsere Kunden sind grösstenteils KMU, daher betreuen wir unter anderem viele Neugründungen. In dieser Phase stehen die Kosten im Vordergrund, daher wählen diese Unternehmen meistens Vorsorgelösungen, die dem gesetzlichen Minimum entsprechen.
Aus einem Minimalplan wächst man aber bald heraus. Ab einem gewissen Lohnniveau muss das Unternehmen die Leistungen ausbauen. Da kommen wir ins Spiel und zeigen den Firmen auf, wie sie die Leistungen optimieren können.


Der BVG-Markt ist hart umkämpft, und die Konsolidierung schreitet voran. Gibt es die Sammelstiftung Vita in zehn Jahren noch?

Ja, ganz sicher. Aber klar, es ist ein Verdrängungsmarkt. Als ich 1993 in die Branche eingestiegen bin, hatten wir noch um die 10’000 Vorsorgeeinrichtungen. Aktuell sind es weniger als 1400. Am Ende dürften wohl noch etwa 200 Vorsorgeeinrichtungen überleben.

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