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Thomas Hengartner schreibt zur Studie “Stopping the Race to the Bottom” von Mercer:

Pensionskassen würden zu sehr auf Aktien und auf Investments am Heimmarkt setzen, kritisiert der Berater Mercer in einer neuen Studie. Deswegen sei das Portfolio unnötig volatil und die Renditeausbeute unvollständig. Optimal für die Einrichtungen der beruflichen Vorsorge wäre, in wesentlich grösserem Umfang die Alternativanlagen zu nutzen – mit bis 20% des Gesamtvermögens. So würden ergänzende, diversifizierende Renditebringer erschlossen. Diese seien zwar eingeschränkt handelbar oder gar illiquid, doch Pensionskassen würden ja sehr langfristig investieren.

Der Mercer-Optimalaufteilung hat «Finanz und Wirtschaft» die Vermögensallokation einiger wettbewerblicher Pensionskassen gegenübergestellt. Asga Pensionskasse, Axa Stiftung berufliche Vorsorge und Profond Vorsorgeeinrichtung gehören zu den rund 100 grossen Anbietern der beruflichen Vorsorge für kleinere und mittlere Unternehmen. Um diese Kundschaft, die wegen der sich wandelnden Wirtschaftsstruktur zahlreicher wird, buhlen die Vorsorge-Sammelstiftungen.

Profond hält seit vielen Jahren 11 Mrd. Fr. Vermögen zur Hälfte in diversifizierten Aktien, was in der Branche auffällt. Die bislang 5%-Vermögensquote für Alternativanlagen wird gemäss Investmentchef Andreas Häberli in den kommenden Jahren schrittweise auf 10%-Anteil ausgebaut – unter Verwendung eines Teils der aktuell hohen liquiden Mittel. Stärker dotiert würden mehrere aktien- und zinsorientierte Teile des Alternativsegments, besonders Firmenbeteiligungen (Private Equity), Darlehen an Unternehmen (Senior Loans) sowie Investments in Energie- und andere Infrastrukturen.

Geld umschichten muss Profond, weil der Cash-Teil mit aktuell 8% des Vermögens zu stark angewachsen ist. «Fällig gewordene gut verzinste Obligationen haben wir nicht durch neue Emissionen ersetzt, weil das bei negativer Verfallrendite einer Enteignung unserer Versicherten gleichkäme», sagt Häberli. Da nehme Profond in Kauf, wegen hoher Kontobestände temporär den von Banken verlangten Negativzins zu zahlen.

  Artikel FuW /   Studie Mercer (engl.) / money.com