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pw. Marie-José Kolly und Anna Wiederkehr untersuchen in der NZZ die Folgen von Mutterschaft auf das Einkommen der Frauen. Dazu werden die Untersuchungsergebnisse aus einer Reihe von Ländern herangezogen. Auffallend ist, dass nach der Geburt des ersten Kindes die Löhne der Frauen markant sinken und langfristig tiefer bleiben als jene der Männer. Die Differenz wird als “Mutterschaftsstrafe” bezeichnet.

Nicht erwähnt wird, dass gleichzeitig kinderlose Frauen nur geringfügig tiefere Löhne beziehen als Männer. Man könnte auch von einem Kinderlosigkeitsbonus sprechen, wäre das nicht ganz unsinnig. Aber deutlich wird, dass mit krass wertenden Begriffen wie Mutterschaftsstrafe mehr Verwirrung als Klarheit geschaffen wird und für eine echte Analyse der Zusammenhänge und Hintergründe nichts gewonnen wird, falls das überhaupt je beabsichtigt war. Aber dazu wären beide Seiten der Situation von Frauen mit und ohne Kind gleichzeitig zu betrachten, was unterlassen wird. So wird mit “Mutterschaftsstrafe” suggeriert, dass Mütter für ihr Kind bestraft würden, was natürlich ebenfalls unsinnig ist.

  NZZ