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Aymo Brunetti, früherer Chefökonom des Bundes und jetzt Professor für Volkswirtschaft an der Uni Bern, hat in einem professoralen betont allgemein verständlichen Diskussionspapier das Offenkundig ausgesprochen: die Erhöhung des Rentenalters ist unumgänglich. Der Untertitel seiner Studie: Ein analytisches Plädoyer, sich vom fixen Rentenalter zu verabschieden. Im Vorwort schreibt er:

Die Finanzierung der Schweizer Altersvorsorge ist bereits heute in gehöriger Schieflage und die Situation wird sich in den kommenden Jahren noch deutlich verschlechtern. Zentrale Ursache für diese Entwicklung ist, dass in dem System etwas Entscheidendes dynamisch ist, nämlich die Lebenserwartung und etwas Anderes, – ebenso Entscheidendes – starr, nämlich das Rentenalter.

Dadurch muss sich die Finanzierungsituation mit jedem zusätzlich gewonnenen Monat an durchschnittlicher Lebenserwartung verschlechtern, weil mehr ausgezahlt, aber nicht mehr einbezahlt wird. Diese Dynamik wird in den nächsten 10 Jahren noch dadurch verschärft, dass die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer pensioniert werden.

Die natürliche Lösung des Problems ist, dass man das starre Element dynamisiert. Und das heisst, dass das Rentenalter proportional mit der Erhöhung der Lebenserwartung ansteigen muss. So logisch das vom System her ist, so wenig wurde diese Lösung bisher in der Reformdiskussion überhaupt nur ernsthaft erwogen.

Das vorliegende Papier erläutert, warum es höchste Zeit ist, dies zu ändern. Will man die Nachhaltigkeit der Altersvorsorge sichern, ist eine schrittweise Erhöhung des Rentenalters bei weitem der zielführendste Ansatz. Es wird gezeigt, warum oft gehörte Gegenargumente nicht stichhaltig sind und es wird dabei insbesondere detailliert erläutert, dass die Befürchtung, es werde nicht genügend Arbeitsplätze für die über-65-Jährigen haben, jeder empirischen und konzeptionellen Grundlage entbehrt.

  Diskussionspapier Brunetti