Der Beobachter befasst sich mit den Vermögensverwaltungskosten bei Pensionskassen. Zitiert werden u.a. Urban Hodel (PK-Netz), Rudolf Strahm oder Matthias Kuert, denen anscheinend schleierhaft ist, weshalb überhaupt Verwaltungskosten anfallen. Die Zeitschrift kritisiert:

Während die versprochenen Renten in den vergangenen Jahren nur gesunken sind, blieben die Margen der Berater und die Löhne der PK-Chefs verschont. Die Verwaltungskosten stiegen sogar um 6,6 Prozent, obwohl die Zahl der Vorsorgeeinrichtungen 2015 von 1866 auf 1782 zurückging. Die Branche hebelt damit sogar das grundlegende ökonomische Prinzip aus, wonach Konzentration zu einem Effizienzgewinn führen sollte.

Meint der Beobachter-Redaktor, die Löhne der PK-Mitarbeiter sollten sinken, wenn der Umwandlungssatz zurückgeht? Hanspeter Konrad (ASIP) hält dagegen:

«Vermögensverwaltungskosten sollten aus unserer Sicht nicht im Verhältnis zur Zahl der Pensionskassen, sondern zum gesamten Vermögen angegeben werden. Dieses ist 2015 um 1,4 Prozent gestiegen», erklärt Hanspeter Konrad, Direktor des Schweizerischen Pensionskassenverbands (Asip). Ohnehin zeigten nicht die absoluten Kosten, wie gut eine Kasse oder eine Versicherung wirtschafte, sondern die Nettorendite – also der Erfolg abzüglich der Kosten.

Hingegen Urban Hodel:

Im Zuge der Vorsorgereform wollte der Bundesrat die Legal Quote um mindestens einen Fünftel kürzen. Das Parlament lehnte ab. Eine solche Regelung lasse sich nur durch ein starkes Lobbynetzwerk verteidigen, sagt PK-Netz-Vertreter Hodel. «Wo gibt es das: gesetzlich garantierte Gewinne? Einmal mehr haben Versicherungsindustrie, Beraterfirmen und Banken mit den Arbeitgebern ein Päckli geschnürt. Sie sind letztlich die entscheidenden Mehrheitsmacher im Parlament.»

Was Hodel wie Strahm und Kuert locker ausblenden oder nicht wissen: Von garantierten Gewinnen kann keine Rede sein, schon gar nicht gesetzlich. 2008 beispielsweise, als die Assekuranz mit der 2. Säule massive Verluste einfuhr.

Beobachter