Für den Vorsorgemonitor 2016 wurden im Juli 2016 schweizweit 1211 Personen im Alter zwischen 18 und 84 Jahren telefonisch befragt. Realisiert wurde die Studie durch das Marktforschungsinstitut gfs-zürich und UBS. Im Zentrum der Befragung stehen die finanziellen Erwartungen an die Vorsorge und die Möglichkeiten rund um die private Vorsorge sowie das frei verfügbare Vermögen wie auch die individuelle Sparquote.
Wie viel Prozent vom letzten Salär wird Ihnen nach der Pensionierung Ihrer Meinung nach zur Verfügung stehen?
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Befragten eine relativ hohe Erwartungshaltung gegenüber den Altersleistungen nach der Pensionierung haben. Allerdings verfügt nur knapp die Hälfte der Befragten über eine Säule-3a-Lösung. Ein Grossteil der Schweizer Bevölkerung erwartet, im Rentenalter über mehr als 70% des zuletzt bezogenen Salärs zu verfügen.
Die Realität zeigt ein anderes Bild: Die Altersleistungen aus der AHV und der Pensionskasse decken maximal ungefähr 60–70% des letzten Salärs ab. Auch der Anteil des in Wertschriften angelegten 3a-Vermögens ist im aktuellen Tiefzinsumfeld mit 21% sehr tief. Die Umfrage zeigt zudem auf, dass ein grösserer Teil der Schweizer Bevölkerung nach Abzug aller Ausgaben (inkl. der 3a-Beiträge) am Jahresende noch etwas auf die Seite legen kann.
Andreas Schaub von der gfs-Zürich kommt (im Video-Interview) zum Schluss, dass der Mensch kein rationales Wesen ist und kaum fähig, über die nächsten zwei, drei Tage hinauszudenken. So ist es wohl.
Veronica Weisser (UBS) stellt fest, dass in der AHV 1000 Mrd. Franken zur Erfüllung aller Renten- versprechen fehlen und es auch in der 2. Säule nicht viel besser aussieht. Die dritte Säule leider unter den Negativzinsen. Kurz: das Schweizer Vorsorgesystem steht unter Druck. Der Einzelne ist in Eigenverantwortung gefordert. Weisser erläutert altersabhängige Anlagestrategien und betont die Wichtigkeit eines frühen Beginns des Alterssparens mit dem Schwergewicht auf Wertschriftenkonten.