finmaDie finma beschäftigt sich in ihrem Transparenzbericht mit der aktuellen Situation der Lebensversicherer in der beruflichen Vorsorge. Zusammenfassend heisst es dazu in einer Mitteilung:

Die acht von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA beaufsichtigten Lebensversicherer, die in der beruflichen Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge tätig sind, spielen eine wichtige Rolle. Sie verwalten rund ein Fünftel aller Vorsorgegelder (192 von 967 Milliarden Franken, Stand Ende 2014). Sie versichern fast die Hälfte der vier Millionen aktiven Versicherten und bedienen rund ein Fünftel der 1,07 Millionen Rentner (Stand Ende 2014).

Die Versicherer übernehmen von den Vorsorgeeinrichtungen ganz (Vollversicherung) oder teilweise (Risikorückdeckungen) die Deckung der Risiken und bewirtschaften Vorsorgegelder. 2015 wuchs das Prämienvolumen bei den Lebensversichern mit 0,7 Prozent nur noch sehr geringfügig. Dies ist Ausdruck dafür, dass die Lebensversicherer den Zufluss an Neugeschäft für die Vollversicherung immer stärker beschränken. Zusätzliche Kapazität wird von keinem Lebensversicherer angeboten und neue Anbieter gab es seit Inkrafttreten des BVG keine.

Die Gründe für diese Zurückhaltung der Anbieter dürfte in der Kapitalintensität des Geschäfts, den dabei regulatorisch beschränkten Gewinnmöglichkeiten und den im heutigen Umfeld hoch erscheinenden obligatorischen Umwandlungs- und Mindestzinssatz liegen. Die Folge daraus ist, dass viele Vorsorgeeinrichtungen überhaupt keine Vollversicherungslösung finden. Die Nachfrage übersteigt in diesem Bereich das Angebot.

Im Spar-, Risiko- und Kostenprozess erwirtschafteten die in der beruflichen Vorsorge tätigen privaten Lebensversicherer 2015 insgesamt Erträge in der Höhe von 8,5 Milliarden Franken. In Form von Versicherungsleistungen, Erhöhungen der technischen Rückstellungen und Überschussbeteiligungen flossen diese zu 92,5 Prozent an die Versicherten zurück.

Zwischen 2005 und 2015 betrug die durchschnittliche annualisierte Nettokapitalanlagerendite 3,0 Prozent pro Jahr. Die Performance unter Einbezug der Wertveränderungen der Kapitalanlagen betrug 2015 noch 1,9 Prozent, nach hohen 8,6 Prozent im Jahr zuvor und einem leicht negativen Prozentwert im Jahr 2013.

Nachdem 2013 die Schadenbelastung noch um 21 Prozent zugenommen hatte, ging sie 2014 um 13 Prozent und 2015 um 5 Prozent zurück. Dieser Rückgang bei leicht verminderten Prämieneinnahmen führte 2015 zu einer Schadenquote von 55 Prozent im Risikoprozess. Dank der insgesamt positiven Ergebnisse konnten die versicherungstechnischen Rückstellungen für Verpflichtungen aus Alters- und Hinterbliebenenrenten um insgesamt 1740 Millionen Franken verstärkt werden. Das auf Tiefstwerte abgesunkene Zinsniveau lies die Kapitalanlagerendite erodieren. In der Folge senkten die Lebensversicherer den technischen Zinssatz für die Berechnung der Rentendeckungskapitalien auf ein Niveau von durchschnittlich 1,6 Prozent.

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