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Werner Enz beschäftigt sich in der NZZ auf Basis des finma-Transparenzberichts mit der Situation der Lebensversicherer in der 2. Säule. Enz hält fest:

Im BVG-Obligatorium ist der Umwandlungssatz immer noch mit astronomischen 6,8% fixiert, was Jahr für Jahr zur Auszahlung übersetzter Renten zwingt. Diesmal reservierten die Lebensversicherer für diese Übung mit dem übersetzten Mindest-Rentenumwandlungssatz zusätzlich 2241 Mio. Fr. gegenüber 2168 Mio. Fr. im Vorjahr. Dieser Betrag entsprach happigen 8,0% (im Vorjahr: 8,4%) des Deckungskapitals für Altersrenten. Die Umverteilung von Jung zu Alt sowie von hohen zu niedrigen Einkommen lässt gemäss Finma-Jahresbericht einen fairen Ausgleich als immer unwahrscheinlicher erscheinen. Wenn jede neu gesprochene Rente, wie es zurzeit der Fall ist, mit rund 8% an zusätzlichem Kapital unterlegt werden muss, ist das vor allem für diejenigen bitter, die später in Rente gehen werden.

Zu dem im Bericht angesprochenen ungenügenden Angebot heisst es:

Peter Giger, der bei der Finma für das Versicherungsgeschäft verantwortlich zeichnet, zeigt sich darüber besorgt, dass es im Markt zu einer Unterversorgung kommen könnte. Damit spricht er an, ob wohl noch genügende Anreize für das Bereitstellen von Risikokapital existieren. Im ersten Halbjahr haben als Letzte im Bunde auch Swiss Life, Axa Winterthur und Bâloise bei der Akquisition von Neugeschäft zurückhaltend agiert. KMU-Kunden, die vor allem an der BVG-Vollversicherung interessiert sind, haben einen Vertrag nicht einfach auf sicher. Und Unternehmen mit einer ungünstigen Altersstruktur unter ihren Arbeitnehmern bzw. Versicherten – wenige Junge, viele Alte – finden inzwischen oft verschlossene Türen vor, wie aus Marktkreisen verlautet.

  NZZ  /   Finma Transparenzbericht