Der Landbote berichtet über Probleme bei der PK der Stadt Winterthur, die nach Sanierungsmassnahmen weniger gut dasteht als erhofft und erwartet. Der Landbote schreibt:

«Wir gehen aktuell davon aus, dass die Sanierung in drei bis fünf Jahren abgeschlossen ist. Ursprünglich waren dafür sieben Jahre vorgesehen.» Diese Worte sagte der Geschäftsleiter der Pensionskasse der Stadt Winterthur im August des letzten Jahres im Interview mit dem «Landboten».In einer Mitteilung, welche die Pensionskasse gestern verschickte, tönt es nun ganz anders: Die Sanierung dauere «länger als geplant», der Deckungsgrad sei gesunken, und man erwarte, dass die Stadt jetzt ihre Rückstellungen zugunsten der Pensionskasse auflöse: 58 Millionen Franken.

Das hatten sich die Stimmberechtigten anders vorgestellt, als sie 2013 die Pensionskasse in die Selbstständigkeit entliessen und ihr auf Anraten von Stadt- und Gemeinderat gleich auch noch rund 175 Millionen Franken zur Sanierung mitgaben. Das seis jetzt, hiess es damals, die Stadt sei damit ihre Verpflichtungen los.

Als Grund für den schlechten Deckungsgrad und die schlechtere Sanierungsprognose gibt die Pensionskasse jetzt die Senkung des technischen Zinses an (De­finition siehe Kasten rechts). Der Stiftungsrat habe beschlossen, diesen Zinssatz rückwirkend per Ende 2015 von 3,25 auf 2,75 Prozent zu senken, und das sei nur ein erster Schritt, eine weitere Senkung dieses Zinssatzes sei nötig. Das überrascht nicht, haben doch auch andere Pensionskassen diesen Schritt vollzogen, zum Teil viel schneller und radikaler als die verselbstständigte PK der Stadt. Deren erster Senkungsschritt hat direkten Einfluss auf den Deckungsgrad, der nun Ende letzten Jahres nicht wie erwartet 97,7 Prozent beträgt, sondern voraussichtlich nur 93,9 Prozent.

  Landbote