Das in den AWP-Nachrichten vorgestellte Rating für Pensionskassen Büttner & Partner (s. BVG-Aktuell) wurde anhand erster Beispiele konkretisiert und an der AWP-Tagung in Bern vorgestellt. In einem Beitrag in der aktuellen Ausgabe der AWP-Nachrichten heisst es dazu: “Das PK-Rating lässt sich durch die Darstellung im Spinnennetz intuitiv begreifen: Je grösser die von den vier Faktoren – finanzielles Polster (F), strukturelle Resilienz (S), organische Stärke (O) und Leistung (L) – eingegrenzte Fläche, desto besser ist das PK-Rating insgesamt.

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Das Gesamtrating für die ASGA Pensionskasse per Jahresende 2014 beträgt 6,4 (Vorjahr: 6,2). Es ergibt sich aus den vier Faktoren F, S, O und L (FSOL-Modell). Die Ausgangsbasis für den Faktor F Finanzielles Polster ist der homogenisierte Deckungsgrad, der sich im Fall ASGA im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozentpunkte auf knapp 116% verbessert hat.

«Dank der guten Performance, insbesondere der globalen Aktienmärkte, konnte die ASGA, so wie praktisch alle Pensionskassen, ihr finanzielles Polster im Jahr 2014 deutlich verbessern», sagt Pensionskassen- und Finanzexperte Stephan Büttner. Liegen die Umwandlungssätze beziehungsweise die daraus ableitbaren impliziten Zinsversprechen über den finanzökonomisch neutralen Niveaus, so führt dies zu vorprogrammierten Pensionierungsverlusten für die Kasse, welche letztlich zu Lasten der aktiven Versicherten gehen. Im PK-Rating.ch wird dem durch entsprechende Punktabzüge beim Faktor F Rechnung getragen. Im Gesamtrating ist das finanzielle Polster mit Abstand der wichtigste der vier Faktoren und wird deshalb dreifach gewichtet. (…)

Ein deutlich anderes Bild ergibt sich im für die Pensionskasse SBB. Die organische Stärke (die im Gesamtmodell freilich das geringste Gewicht hat) ist bei dieser Kasse überdurchschnittlich gut. «Der O-Wert von 6,5 ergibt sich aus der Grösse der Kasse, welche hohe Skaleneffekte und eine extrem kosteneffiziente Verwaltung ermöglicht. Aber: Die Kasse ist 2014 im Vergleich zu den Vorjahren kaum mehr gewachsen, weshalb sich der hohe O-Wert von 7,1 im Vorjahr auf 6,5 verschlechtert hat», kommentiert Büttner.

Den grössten Schwachpunkt der Pensionskasse SBB sieht der Analytiker bei der strukturellen Resilienz. Auf Grund der starken Rentnerlastigkeit und dem damit einhergehenden negativen Cashflow ist eine Selbstheilungsfähigkeit der Kasse von innen heraus nicht gegeben. Und auch beim Subfaktor Sanierbarkeit von aussen sieht es düster aus: Da das Aktivensparkapital derzeit ohnehin nur zum BVG-Mindestzinssatz von 1,75% (2013: 1,5%) verzinst wird, und das Aktivenkapital beziehungsweise die Lohnsumme in Relation zum Gesamtkapital der Kasse sehr klein sind, ist eine Sanierung durch Minderverzinsung oder zusätzliche Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge kaum möglich. Für das Gesamtrating der PK SBB ist der Faktor S von grosser Bedeutung, weil das finanzielle Polster bei einem (homogenisierten) Deckungsgrad von knapp über 100% immer noch sehr dünn ist – trotz der massiven Verbesserung der letzten Jahre. Daher hat dieser Faktor im variablen Skalierungsmodell ein relativ hohes, rund 2,5-faches Gewicht.”

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