Inside Paradeplatz berichtet über die Folgen der SNB-Netativzinspolitik für die Kunden von Safra Sarasin. Ein Vorbote, was uns alles noch erwartet? Lukas Hässig schreibt:
Die brasilianisch kontrollierte Safra-Sarasin gibt als erste Schweizer Bank den Minuszins flächendeckend an ihre Kunden weiter. Damit setzt die Basler Privatbank einen neuen Höhepunkt in der rapide unter die Nullgrenze abrutschenden Schweizer Zinslandschaft.
Safra-Sarasin-Berater riefen gestern ihre Externen Vermögensverwalter (EVV) an, die Privatkunden betreuen, welche Bares und Wertpapiere bei der Basler Bank verbucht haben. Der Tagesbefehl vom Rheinknie lautete: Sofort allen Kunden 0,75 Prozent Minuszins auf allen Cash-Konten belasten.
Ausnahmen gab es keine. Weder gewährt Safra einen Freibetrag bis zu einer oberen Grenze, noch nahm sie kleine Kunden aus der Schweiz von der Sofortmassnahme aus. (…)
Auf Anfrage dementierte gestern Abend ein Sprecher der Basler Bank, dass Safra-Sarasin den Negativzins breitflächig belasten würde. Die Massnahme sei “selektiv für sehr wenige, spezifische Kunden mit grossen Positionen” eingeführt worden. Bei den betroffenen Kunden handle es sich um “Profis, welche die Realität und die Notwendigkeit dieses Schrittes zur jetzigen Zeit verstehen” würden. Die Bank rechne nicht mit einem Massenexodus erzürnter Kunden, da mit diesen “mehrfache Beziehungen” bestehen würden. “Einzig wegen dem” würden diese kaum davonlaufen.
Erste Reaktionen lassen das Gegenteil vermuten. Der Safra-Sarasin droht ein Exodus. Ein Kunde, der seit Jahren über seinen unabhängigen Vermögensverwalter bei der Sarasin war, kündigte gestern unverzüglich alle seine Konten.
