imageDer Beobachter hat Alfred Bühler, Partner PPCmetrics, zur Situation der PKs nach dem Frankenschock befragt. Auszüge:

Beobachter: Die Schweizer Pensionskassen sollen rund 30 Milliarden verloren haben, als die Nationalbank den Euro nicht mehr stützte.
Alfred Bühler: Am Tag, an dem die Nationalbank den Mindestkurs aufgab, verloren die Kassen schätzungsweise 20 Mil­liarden Franken. Seit Beginn des Jahres beträgt der Verlust zwischen 10 und 15 Milliarden.

Um solche Währungsschocks zu überleben, bilden die Kassen Reserven. Sind die gross genug?
Die kurzfristige Betrachtung wird dem langfristigen Anlagehorizont der Pensionskassen nicht gerecht. 2014 konnten sie auf ihren Anlagen einen Gewinn von 50 bis 60 Milliarden Franken erzielen. Die Verluste muss man also relativieren.

Die Kassen rechnen ihre zukünftigen Vorsorgeleistungen mit einem technischen Zinssatz hoch. Wurde dieser angepasst?
Die Zinsen wurden nur zögerlich an das massiv gesunkene Zinsniveau angepasst. Die ausgewiesenen Deckungsgrade sind daher zu hoch. Viele Kassen überschätzen ihre tatsächliche finanzielle Lage.

Wo besteht der grösste Handlungsbedarf für die zweite Säule?
Der weitere Rückgang des Zinsniveaus hat die Umverteilung zwischen aktiven Versicherten und Rentenbezügern verstärkt. Das gilt insbesondere für rentnerlastige Kassen ohne starken Arbeitgeber. Die geplante Reform «Altersvorsorge 2020» des Bundes kann dieses Problem nur sehr langfristig lösen.

  Beobachter