Werner Enz kommentiert in der NZZ die alljährlich wiederholten Vorwürfe von Travail Suisse an die Versicherer:

Aus einleuchtenden, sprich ideologischen Gründen ist es Ziel der Gewerkschaften, die zweite Säule integral zu verstaatlichen. Und weil dem so ist, muss sich Travail Suisse nicht einmal ansatzweise darum kümmern, wer für Rentner einstehen würde, wenn es mit den Kapitalerträgen – wie gerade jetzt – einmal hapern sollte. Die Eidgenossenschaft würde das schaffen, aber zu welchem Preis und auf wessen Kosten? Selbstverständlich nehmen über 160’000 KMU-Firmen die Dienstleistungen von Lebensversicherern im Wissen darum in Anspruch, dass Garantien für Mindestverzinsung, Kapitalerhalt und Rentenleistung auf Lebenszeit nicht zum Nulltarif zu erhalten sind. Als 2008 die Aktienbörsen taumelten, verloren die im BVG-Geschäft tätigen Lebensversicherer 2,2 Mrd. Fr., was zulasten ihrer Kapitalgeber ging. Obschon im Zeitraum 2012 bis 2014 über den BVG-Mindestzins hinaus Renditen erwirtschaftet werden konnten, konnten nur Betriebsgewinne von addiert 1,3 Mrd. Fr. realisiert werden. Lebensversicherer tragen mit anderen Worten hohe Risiken, und der Vorwurf von Rentenklau stösst ins Leere.

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